AFRIKA/LIBYEN - Apostolischer Vikar in Tripolis zum Fidesdienst: „Die katholische Glaubensgemeinschaft ist bisher nicht von den Auseinandersetzungen betroffen“

Montag, 21 Februar 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Von meinem Büro aus, sind derzeit keine Unruhen zu beobachten, die Stadt ist ruhig und es gibt keine besonderen Vorkommnisse. Es lässt derzeit nichts auf die Auseinandersetzungen schließen, obschon ich natürlich von den Unruhen und Plünderungen erfahren habe, zu denen es in der Nacht gekommen sein soll. Die katholische Glaubensgemeinschaft war bisher nicht betroffen“, so der Apostolische Vikar in Tripolis (Libyen), Bischof Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst. „Viele Gläubige besuchen unsere Kirchen zum Gebet für den Frieden. Die beiden katholischen Kirchen in Tripolis und Bengasi wurden nicht beschädigt. Die Schwestern der verschiedenen Ordensgemeinschaften, die in den Krankenhäusern in Bengasi und Tobruk und anderen Städten tätig sind, behandeln dort die Menschen, die bei den Auseinandersetzungen verletzt wurden. In allen Städten der Region gibt es Ordensgemeinschaften der verschiedenen Frauenorden. In Tripolis arbeiten zum Beispiel die Schwestern von Mutter Teresa in verschiedenen Sozialeinrichtungen“.
Wie Bischof Martinelli berichtet, ist die katholische Kirche in Libyen vor allem unter den Auslandsgemeinden aus Asien oder anderen Ländern Afrikas und aus Europa tätig. „Wir sind neben unsere seelsorgerischen Tätigkeit vor allem auch im sozialen Bereich tätig, denn es gibt viele Zuwanderer (z.B. aus Eritrea und anderen Ländern südlich der Sahara), für die die Kirche ein wichtiger Bezugspunkt ist. Diese Menschen betrachten unsere Kirchen sowohl als Kultstätte als auch als Ort an dem sie Hilfe erfahren und sich mit anderen Menschen treffen können.“
Wie Agenturen aus Libyen berichten wurde vor allem im Osten des Landes ein Volksaufstand von den Sicherheitskräften blutig niedergeschlagen. Dabei soll es hunderte Tote und Verletzte gegeben haben. (LM) (Fidesdienst, 21/02/2011)


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