ASIEN/INDONESIEN - Öffentliche Debatte über Korruption als Ursache von Gewalt notwendig

Montag, 14 Februar 2011

Jakarta (Fidesdienst) – Bei den Episoden der Intoleranz und der interreligiösen Gewalt, zu denen es in der jüngsten Vergangenheit wiederholt gekommen war, „handelt es sich um geplante Aktionen, die dazu dienen die nationale und internationale Aufmerksamkeit von jenem besorgniserregenden Problem abzulenken, das das Land tatsächlich betrifft: die Korruption“. Dies betont der Jesuitenpater Ignatius Ismartono im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Ordensmann ist als Leiter des Krisenzentrums der Indonesischen Bischofskonferenz seit langem im bereich des interreligiösen Dialogs und der Aussöhnung tätig.
Wie der Jesuitenpater berichtet, versucht ein Forum, in dem sich christliche und muslimische Organisationen zusammenschließen die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam zu8 machen und konkrete Maßnahmen anzuregen, die zur Bekämpfung der Korruption beitragen. Oft werde Gewalt künstlich provoziert „um das harmonische Zusammenleben zu stören und das Interesse der Massenmedien und der Öffentlichkeit zu monopolisieren“, und die Skandale und Probleme, die das Land auf höchster Ebene betreffen in den Hintergrund zu stellen.
Die Korruption, so P. Ismartono, ist ein Phänomen, das dem Staat Ressourcen entzieht, die eigentlich für die Entwicklung bestimmt sein sollten, und ist damit „verantwortlich für die Armut und das Unbehagen, die wiederum Nährboden für soziale Spannungen sind.“
Am 13. Februar wurde unterdessen in Solo in der Erzdiözese Semarang ein neue „Datenbank gegen Korruption“ eingerichtet, die von einer Gruppe junger Menschenrechtsaktivisten eingerichtet wurde, der Mitglieder der verschiedenen Konfessionen angehören. Bei der Eröffnung des neuen Observatoriums überbrachte der Sekretär der bischöflichen Kommission für Interreligiösen Dialog, P. Benny Susetyo, die Glückwünsche der Bischöfe, die dem Thema große Aufmerksamkeit widmen. „Die Kirche“, so P. Susetyo, fördert eine Ethik der Transparenz und versucht zur Verbreitung von werden wie Ehrlichkeit, Würde und Dienstbereitschaft beizutragen.“ (PA) (Fidesdienst, 14/02/2011)


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