AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Klerus der Diözese Doruma-Dungu: „Der Konflikt soll aufrecht erhalten und auf den Schultern der Bevölkerung ausgetragen werden“

Mittwoch, 2 Februar 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – „Aus Liebe zu unserem Volk dürfen wir nicht länger schweigend mit ansehen, wie die Fakten (die Präsenz der ugandischen Rebellen der LRA und ihre Übergriffe) durch die Zentralregierung banalisiert werden, die zum Beispiel behauptet, dass sich in der Region insgesamt nur 18 Rebellen der der LRA aufhalten und die Überfälle von einheimischen Banditen verübt werden oder gar dass die Einheimischen mit der LRA zusammenarbeiten“, so Vertreter des Klerus der Diözese Doruma-Dungu in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt.
„Sichere und überprüfbare Indizien weisen darauf hin, dass absichtlich Verwirrung geschaffen werden soll, die von den Machthabern in der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda zusammen mit der internationalen Staatengemeinschaft geschürt wird, die den Konflikt weiter aufrecht erhalten und damit ihre eigenen Interessen zu Lasten unserer Brüder und Schwestern verfolgen“, heißt es in der Verlautbarung weiter.
„Wie aus Informationen hervorgeht, die uns vorliegen“, so die Autoren weiter, „haben Soldaten der ugandischen Streitkräfte (UPDF) Geräte und andere logistische Strukturen, die besser sind als die der einheimischen Soldaten der FARDC. Dies führt auch unter den Soldaten zu Unmut und Unwillen. Unter den Soldaten der UPDF befinden sich auch ehemalige Kämpfer der LRA und bei den Operationen gegen die LRA haben sogar ehemalige Rebellen das Kommando: dies führt zu Verwirrung auch in den Reihen der Streitkräfte, was daran zweifeln lässt, dass der Guerillakampf der LRA tatsächlich beendet werden soll“, heißt es in der Botschaft des Klerus.
„Wir sind davon überzeugt, dass die internationale Staatengemeinschaft weiß, wo sich der Anführer der ugandischen Rebellen Joseph Kony aufhält, und auch über ausreichend moderne und fortschrittliche Mittel verfügt, um ihn festzunehmen“, so die Vertreter des Klerus weiter, die abschließend an die internationale Staatengemeinschaft und an die Verantwortungsträger im eigenen Land appellieren mit der Bitte, die derzeitige Situation zu beenden. Unter anderem werden auch Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Mord an der katholischen Ordensschwester Jeanne Yegmane aus der Diözese Dungu gefordert die im Januar ums Leben kam (vgl. Fidesdienst vom 18. Januar 2011). (LM) (Fidesdienst, 02/02/2011)


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