ASIEN/BHUTAN - Indische Missionare und Missionsschwestern sind bereit „das Evangelium in Bhutan zu verkünden“

Donnerstag, 27 Januar 2011

Chennai (Fidesdienst) – Die Nachricht von einer möglichen Öffnung des buddhistischen Königreichs Bhutan gegenüber dem christlichen Glauben stößt vor allem unter den Missionaren in Indien auf großes Interesse. Der Buddhismus ist in Bhutan Staatsreligion und bisher war nur der Hinduismus offiziell anerkannt. Nun erklärte der Regierungsbeauftragte für Religiöse Angelegenheiten, Chhoedey Lhentshog, dass auch christliche Gemeinden künftig bei den zuständigen Behörden offiziell gemeldet werden dürfen. Katholische Missionare und Missionsschwestern erklärten in diesem Zusammenhang im Gespräch mit dem Fidesdienst, man sei „bereit neue Ordensniederlassungen im Land zu eröffnen und dort den Samen des Evangeliums auszusäen.“
P. Arul Raj, von den Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (omi), der in Chennai (im indischen Unionsstaat Tamil Nadu) tätig ist, gründete zwei neue Orden: ein Institut für Frauen, die „Gesellschaft der Töchter der Makellosen Jungfrau“ (dmi) und die „Gesellschaft der Missionare von der Makellosen Jungfrau“ (mmi). Die beiden neuen Ordensinstitute eröffneten bereits Niederlassungen in weiteren fünf nordindischen Staaten und auch an der Grenze zum benachbarten Bhutan. „Wir sind bereit, neue Niederlassungen des Ordens zu eröffnen. Wir kennen das Territorium zwar bisher kaum, doch wenn die Behörden uns die Erlaubnis erteilen und wenn wir sehen, dass die Voraussetzungen dafür gegeben sind, würden wir dort gerne tätig sein. Es würde uns freuen wenn wir damit auch eine Antwort auf die diesjährige Botschaft des Papstes zum Sonntag der Weltmission geben können.“
Der Evangelisierungsstil und das missionarische Charisma der beiden neuen Ordensinstitute würde gut in den Kontext in Bhutan passen: in Indien sind die Ordensfrauen vor allem im Rahmen von Förderprojekten für Frauen tätig und kümmern sich dabei vor allem um arme Frauen aus indigenen Völkern in abgelegenen Gebieten und ihre Kinder (in Indien betreuen sie derzeit bereits 20.000 Frauen); die Missionare arbeiten im Rahmen von Bildungsprogrammen vor allem mit jungen Menschen und unterrichten an den von Schulen des Ordens (mit rund 8.000 Schülern vor allem Ingenieurwissenschaft und Informatik). Bei ihrer Tätigkeit legen sie stets Zeugnis „von den Werten der Liebe, der Vergebung, der Gemeinschaft, der Einheit und der Solidarität ab und hoffen, dass diese in den Herzen der jungen Menschen keimen“. Ziel ist dabei nicht das Abwerben von Gläubigen, sondern das Zeugnis von der eigenen christlichen Identität bei der Arbeit und durch das Gebet. Auf diese Weise, so P. Arul, „kam es noch nie zu Problemen mit extremistischen hinduistischen Gruppen in Indien mit der Vorwurf der Zwangsbekehrung“. Doch „viele Frauen und Jugendliche, die wir im Rahmen unsere Programme betreuen, wollen sich spontan dem christlichen Glauben zuwenden“, so der Ordensmann. Dieser Ansatz, der auf dem persönlichen Zeugnis, dem Dialog und der Sympathie gründet, wäre auch in Buthan, wo der christliche Glaube bisher ausgegrenzt wurde, mit Sicherheit willkommen. (PA) (Fidesdienst, 27/01/2011)


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