AMERIKA/VENEZUELA - „Die Menschen dürsten nach Gott, doch sie wollen weniger Worte und mehr Taten“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz am Fest des heiligen Sebastian

Samstag, 22 Januar 2011

Caracas (Fidesdienst) – „Das Fest des heiligen Sebastian ist für uns alle ein aktueller Anlass, um uns entschlossen als Christen zu engagieren und Jesus Christus in unserem Umfeld zu bezeugen“, so der vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ubaldo Santana von Marcaibo, bei einem Gottesdienst zum Fest des Heiligen in der Kathedrale in San Cristobal am 20. Januar.
„Wenn man von Märtyrern und vom Martyrium spricht, dann tendiert man dazu zu denken, es handle sich dabei um eine Form des Glaubenszeugnisses, das der Vergangenheit angehört“, so der Erzbischof in seiner Predigt, in der er daran erinnerte, dass in den 2000 Jahren der Geschichte des Christentums mindestens 70 Millionen Christen wegen ihres Glaubens sterben mussten, davon 45,5 Millionen allein im 20. Jahrhundert. „Die meisten dieser Märtyrer sind Zeitgenossen“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter, „und wurden Opfer des Hasses gegenüber dem christlichen Glauben in verschiedenen Teilen der Welt und unter unterschiedlichen Regimes: der Kommunismus in der Sowjetunion, der Nationalsozialismus in Deutschland, Militärdiktaturen in Mittel- und Südamerika, antiklerikale Regierungen in Mexiko. Heute kommt es dazu in Afrika und Asien, ausgelöst von pseudoreligiösem Fundamentalismus und Rassenhass.
„Auch die heutige Kirche braucht Christen, die mutige Zeugen des Herrn sind“, so der Erzbischof weiter, „denn es reicht nicht, dass man sich als Christ bezeichnet, man muss als solcher leben und dies spiegelt sich in unserem persönlichen, familiären, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld wieder. Unsere Menschen dürsten nach Gott, doch sie wollen weniger Worte und mehr Taten. Das Zeugnis vom Evangelium, das man von uns erwartet ist ein ernsthaftes und konsequentes Engagement für die Kleinen, die Armen, die Ausgeschlossenen und alle die unter Missbrauch und Demütigung an Körper und Geist leiden. Wir müssen uns mehr für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechte, brüderliches Zusammenleben und ganzheitliche Entwicklung des Menschen einsetzen.“ (SL) (Fidesdienst, 22/01/2011)


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