AFRIKA/SWAZILAND - 140.000 Waisen und arme Kinder werden voraussichtlich keine Schule besuchen können

Freitag, 21 Januar 2011

Mbabanae (Fidesdienst) – In Swaziland hat soeben das neue Schuljahr begonnen. Unter den Kindern im schulpflichtigen Alter befinden sich auch 140.000 Waisen oder Kinder in Not. „Diese Waisen haben weder eine Schuluniform noch warme Kleidung“, so ein Lehrer der Central Primary School in Motshane. „Viele kommen hungrig in die Schule. Dieses Jahr müssen wir uns ernsthafte Sorgen machen, nachdem die Rektoren sie nicht mehr zum Schulbesuch zulassen wollen, da kein Schulgeld für sie bezahlt wird. Die Swaziland Principals’ Association (SWAPA) und das Büro des Deputy Prime Minister’s (DPM), das für die Bezahlung zuständig ist konnten sich nicht einigen. Dies beeinträchtigt für weite Teile Swazilands auch das Erreichen des zweiten Millenniumsziels der Vereinten Nationen, das den universalen Zugang zur Grundschulbildung betrifft. Das Land hatte sich bereits 2008 angeschlossen, die Initiative aber mangels der notwendigen Fonds noch einmal aufgeschoben. Nach der Einführung im vergangenen Jahr wurden für 2011 beachtliche Fortschritte gemacht, was die Dienstleistungen und die Mitarbeiter anbelangt. Die Regierung richtete mobile Lehrräume in vielen überfüllten Schulen ein und stellte neue Lehrer ein. Leider werden diese Fortschritte vom Problem der Waisen und der armen Kinder überschattet.“.
Ein Viertel der Einwohner des Landes im Alter zwischen 15 und 49 Jahren ist HIV-infiziert und die hohe Sterblichkeitsrate bei Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter lässt erwarten, dass viele Kinder als Waisen aufwachsen werden. Rund 70% der Einwohner leben zudem unterhalb der Armutsgrenze und können das Schulgeld nicht bezahlen.
Von den 579 Schülern der Ngwenya Central Primary in Mbabane sind 239 Waisenkinder oder arme Kinder, die auf die Unterstützung der Regierung angewiesen. In der Grundschule im Nachbardorf Motshane sind es 135 von 441. Für dieses Jahr wird die Regierung nur ein Drittel des Schulgeldes als Voranzahlung bereitstellen. Armut und Aids werden damit ein unauslöschbares Zeichen unter den künftigen Generationen dieses Landes hinterlassen. (AP) (Fidesdienst, 21/01/2011)


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