ASIEN/PAKISTAN - Asia Bibi wird in ein neues Gefängnis verlegt oder vor Gericht verhört werden: ernsthafte Gefahr erfordert private Leibwache für die zum Tode verurteilte Christin

Dienstag, 18 Januar 2011

Lahore (Fidesdienst) – Asia Bibi wird eine private Leibwache erhallten, sollte sie in ein neues Gefängnis gebracht oder vor dem Berufungsrichter in Lahore erscheinen müssen: dies betonte der Vorsitzende der „Masihi Foundation“, Haroon Barket Masih, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Seine Stiftung setzt sich als einzige Organisation für den rechtlichen Beistand für die auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen verurteilte Frau ein und unterstützt deren Familie mit materieller Hilfe.
Wie aus einem Bericht des pakistanischen Geheimdienstes hervorgeht, soll Asia Bibi in ein anderes Frauengefängnis verlegt werden, um ihre Sicherheit zu garantieren. Man vermutet, dass es sich um ein Gefängnis in Multan handelt. „Doch auch eine solche Verlegung würde ihre Unversehrtheit gefährden“, so Haaron Masih. „Die Terroristen können auf Schritt und Tritt agieren oder sich in die Reihen der Leibwächter einschleichen, wie dies bei Gouverneur Taseer“ der Fall war. Deshalb will die Masihi-Foundation in Absprache mit der Regierung eine private Leibwache für Asia organisieren, damit sie besser geschützt werden kann: „Angesichts der jüngsten Ereignisse, haben wir kein großes Vertrauen in die vom Staat zur Verfügung gestellten Leibwächter, bei denen es sich um Muslime handelt“, so der Stiftungsleiter.
Ein weiteres Risiko für Asia Bibi wäre eine Befragung vor dem Richtet: wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, nähert sich jedoch der Termin vor dem Berufungsgericht und könnte noch vor Ende Januar stattfinden. Eine Anwesenheit von Asia im Gerichtssaal „ist höchst unratsam, denn dies würde sie zu Zielscheibe radikaler Islamisten machen, wie dies bei den Brüdern Rashid und Sajid Emmanuel geschah, die ebenfalls wegen Blasphemie angeklagt waren, und im Juli 2010 während des Prozesses vor einem Gericht in Faisalabad ermordet wurden.“ Die Anwälte werden angesichts der reellen Gefahr einer summarischen Hinrichtung (es gibt bereits 34 Fälle bei Personen, die auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen verurteilt waren), darum bitten, dass die es ein Verhör unter besonderen Sicherheitsbedingungen im Gefängnis geben wird.
Haroon Barket Masih betont abschließend: „Wir müssen alles dafür tun, um das Leben von Asia zu schützen. Auch ihre Familie, die heute an einem geheimen Ort lebt, ist zutiefst desorientiert angesichts des Verlaufs der Ereignisse und der Gewaltbereitschaft, die sich in der Gesellschaft verbreitet. Wir hoffen, dass die internationale Mobilisierung von Kräften dazu beiträgt, dass Asia bald wieder frei sein wird, denn sie ist unschuldig.“ (PA) (Fidesdienst, 18/11/2011)


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