AFRIKA/SUDAN - Auseinandersetzungen zwischen Dinka Ngok und arabischen Misseriya-Nomaden in Abyei

Dienstag, 11 Januar 2011

Khartum (Fidesdienst) – Während in weiten Teilen des Südsudan der Volksentscheid ruhig verläuft, bleibt die Lage in der Region Abyei an der Grenze zwischen Nord- und Südsudan weiterhin angespannt, nachdem es dort in den vergangenen Tagen zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen war, bei den mindestens 30 Menschen starben.
Bei den Auseinandersetzungen standen sich Dinka Ngok und arabische Misseriya-Nomaden gegenüber. Die Region Abyei mit ihren zahlreichen Erdölvorkommen, sollte ein separates Referendum zeitgleich mit dem Volksentscheid über die Unabhängigkeit des Südsudan (9.-15. Januar) darüber entscheiden, ob die Region künftig zum Norden oder zum Süden des Landes gehören soll. Das Referendum wurde jedoch auf ein unbestimmtes Datum verschoben, nachdem es Uneinigkeiten bei der Zusammenstellung der Wählerlisten gab. Die Region Abyei wird größtenteils von Dinka Ngok bewohnt. Regelmäßig durchqueren aber auch die arabischen Nomaden des Misseriya-Volkes die Region. Letztere befürchten, dass sollte es zur Unabhängigkeit kommen und die Region dem Süden zugeteilt werden, der Zugang zu den Weiden erschwert werden würde.
Die angespannte Lage spitzte sich weiter zu, nachdem der südsudanesischen Innenminister bekannt gab, dass südsudanesische Rückkehrer auf ihrem Weg von Misseriya-Nomaden angegriffen wurden. Bei dem Überfall wurden mindestens 10 Menschen getötet und rund zwei Dutzend verletzt. (LM) (Fidesdienst, 11/01/2011)


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