AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Katholische Bischöfe lehnen ein Eingreifen ausländischer Soldaten ab und rufen zur Einheit auf

Mittwoch, 5 Januar 2011

Abidjan (Fidesdienst) – Die katholische Bischofskonferenz in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) appelliert an Alassane Ouattara und an Laurent Gbagbo mit der Bitte um eine friedliche Lösung der derzeitigen politischen und institutionellen Krise im Land. Dies geht aus einer Botschaft hervor, die dem Fidesdienst vorliegt und in der die Bischöfe auch das Eingreifen ausländischer Soldaten der Vereinten Nationen und der Wirtschaftsgemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (CEDEAO/ECOWAS) ablehnt.
Die Bischöfe bedauern die „unglückliche Situation des Landes, in dem es zwei Staatschefs und zwei Regierungen gibt“ und erinnern daran, dass man sich für den Weg der Vermittlung entschieden hat und sich in diesem Sinne mit Laurent Gbagbo und Alsassane Dramana Ouattara sowie mit den Mittlern der CEDEAO (den Präsidenten von Benin, Sierra Leone und Kapverden und dem kenianischen Premierminister Raile Odinga stellvertretend für die Afrikanische Union) traf.
In ihrer Botschaft bitten die Bischöfe sowohl Gbagbo als auch Ouattara, sich dafür einzusetzen, dass „durch den Dialog eine friedliche Lösung in diesem Streit gefunden wird, damit das Leben der Bevölkerung nicht gefährdet wird.“ „Sie sollten sich trotz der jeweiligen Vorbehalte zum Dialog bereit erklären“, schreiben die Bischöfe, „Dies wäre eine Geste des Mutes, der Demut und der Liebe zu unserem Land“.
Die Bischöfe fordern von den Vereinten Nationen ein Vorgehen, das „den grundlegenden Leitlinien der Organisation entspricht und die Rechte der Menschen respektiert“. „Es sollen friedlich Mittel der Konfliktlösung zum Einsatz kommen, die zu einer Überwindung der Krise beitragen und sich ausschließlich auf den Erhalt des Friedens beschränken“, so die Bischöfe wörtlich, „Wir bitten mit Nachdruck um die Achtung der Souveränität unseres Landes“.
In ihrer Botschaft appellieren die Bischöfe auch an die „afrikanischen Brüder der Afrikanischen Union und der CECEAO, mit der Bitte sich an die Prinzipien der afrikanischen Solidarität zu erinnern, die besagen, dass man, wenn das Haus des Nachbars brennt beim Löschen hilft“. „Auch sie möchten wir auf die unabsehbaren Folgen eines militärischen Eingreifens hinweisen für das Land und für ganz Westafrika hinweisen“, so die Bischöfe, „Ein solches Eingreifen lehnen wir strikt ab“.
Schließlich lehnen die Bischöfe auch eine religiöse Interpretation des Konflikts ab: „In Cote d’Ivoire gibt es keinen muslimischen Norden, der einem christlichen Süden feindselig gegenübersteht. In ein und derselben Familie leben vielmehr oft Muslime und Christen zusammen“. (LM) (Fidesdienst, 05/01/2011)


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