AFRIKA/SENEGAL - Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: „Die Weihe des ersten Priesters aus dem Volk der Peul ist ein wichtiges Zeichen für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen“

Montag, 3 Januar 2011

Dakar (Fidesdienst) – Bernard Boiro ist der erste Priester aus dem Volk der Peul. Er wurde am 28. Dezember 2010 im Dorf Pakour in der Diözese Kolda geweiht. „Dies ist ein historisches Ereignis, wenn man bedenkt, dass das Volk der Peul, das in verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara vertreten ist, seit Jahrhunderten fast ausschließlich islamisch ist“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerk in Senegal, P. Bruno Favero (omi), zum Fidesdienst. „1958 ließen sich die Missionare vom Heiligen Geist infolge der Unruhen in der Republik Guinea an der Grenze zwischen Senegal und Guinea nieder und hofften, von dort aus die Gemeinden hin und wieder besuchen zu können. In Pakour, in der Nähe der Grenze zu Guinea hatte sich eine kleine Gruppe der Peul von der Stammesreligion zum katholischen Glauben bekehrt und dies unter schwierigen Umständen und trotz drohender Verfolgung. Die Standhaftigkeit dieser kleinen Gruppe hat Früchte getragen: Katechisten aus dem Volk der Peul haben die Menschen in der Region besucht und es wurde eine Pfarrei mit Priestern aus der Diözese Ziguinchor gegründet. Seit Errichtung der Diözese Kolda gehört das Dorf Pakour und dessen Umgebung zu dieser Diözese, obschon es rund 150 Kilometer von der Stadt entfernt ist“.
„Die Priesterweihe wurde mit vielen Farben und Rhythmen aus dem Volk der Peul auf wunderbare Weise von Christen und Muslimen gemeinsam gefeiert“, so P. Favero weiter. „Die Weihe des ersten Priesters aus dem Volk der Peul ist ein wichtiges Zeichen für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen“, betont der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Senegal. „Bischof Jean Piere Bassene von Kolda, der der Weihemesse vorstand, betonte ebenfalls diese Zusammenarbeit und die Beziehungen zwischen den Gläubigen, die für die notwendig sind, damit eine gemeinschaftliche und persönliche Entwicklung stattfinden kann“. (LM) (Fidesdienst, 03/01/2011)


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