VATIKAN - Religionsfreiheit und Mission - Editorial des Fidesdienstes

Samstag, 18 Dezember 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – In seiner Botschaft zum XLIV. Weltfriedenstag am 1. Januar 2011 bezeichnet Papst Benedikt XVI. die Religionsfreiheit als „geschichtliche und prophetische Mission“, damit die Menschen friedlich und harmonisch zusammenleben können.
In einem Panorama zur Situation in den verschiedenen Teilen der Welt erinnert der Papst vor allem an die Situation der Länder im Nahen Osten, wo es den Frieden, den man sich von einem bewaffneten Eingreifen erhoffte, nicht gegeben hat und wo vielmehr weiterhin unerhörte Gewalt stattfindet, die von religiöser Diskriminierung und Intoleranz ausgelöst wird und oft in Verfolgung übergeht. Mancherorts soll auch auf eine nicht allzu verborgene Weise der Plan umgesetzt werden, Zeichen des Christentums und ganze christliche Gemeinden auszulöschen.
Doch der Blick richtet sich auch auf jene subtile Verfolgung, bei der es sich oft um Ausgrenzung handelt, zu der es in westlichen Ländern kommt, wo im Namen einer falsch ausgelegten Laizität des Staates die Religion und insbesondere das Christentum gerade noch als private Angelegenheit toleriert wird und oft sogar fast schon eine Legitimierung der eigenen Existenz erbitten muss.
Der Papst betont immer wieder, dass es ohne Religionsfreiheit keinen Weg geben kann, der zum Frieden führt. Da sie jenes grundlegende Recht des Menschen ist, aus dem die anderen Menschenrechte hervorgehen. Leider wird diese, obschon sie von den Vereinten Nationen und den Weltregierungen anerkannt wird, de facto in vielen Ländern Afrikas und Asiens nicht respektiert. Wenn man Frieden will, dann muss man dafür sorgen, dass jeder Mensch ein Anrecht darauf hat, die eigene Religion frei zu wählen und sich zu ihr zu bekennen. Politische Institutionen in aller Welt, die Verantwortlichen der Staaten und Religionsführer müssen sich deshalb für die Förderung und den Schutz der Religionsfreiheit einsetzen, denn sie ist in der heutigen Zeit „sie ist eine echte Waffe und Weg für den Frieden“. (P. Vito del Prete, Interims-Direktor des Fidesdienstes) (Fidesdienst, 18/12/2010)


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