AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischöfe zu den Ereignissen im Arbeiterviertel Villa Soldati: „Gottvater hilft uns, den Nächsten wie unseren Bruder zu lieben“

Mittwoch, 15 Dezember 2010

Buenos Aires (Fidesdienst) – Der Ständige Ausschuss der Argentinischen Bischofskonferenz veröffentlichte eine Verlautbarung zu den jüngsten Ereignissen im Hauptstadtviertel Villa Soldati (vgl. Fidesdienst vom 13. Dezember 2010) mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Das Dokument mit dem Titel „Weihnachten lädt uns ein, wie Brüder und Schwestern zu leben“ wurde am 14. Dezember veröffentlicht.
„Kurz vor Weihnachten, dem Fest des Friedens und der Hoffnung für unsere Volk, möchten wir daran erinnern, dass Gott durch Jesus von Nazareth einer von uns geworden ist und dafür klein und arm wurde“, so die Bischöfe. „Die Ereignisse der vergangenen Tage haben die Herzen von Millionen von Argentiniern bewegt und die sozialen Brüche in unserer Gesellschaft aufgezeigt: es gibt immer noch viel Armut und Ungleichheit, der Dialog ist Schwierig, es kommt zu Gewalt und Aggressionen, Zuwanderer werden missachtet. Diese Situation ist Nährboden für Manipulation, die die Menschenwürde missachtet und zu weiterer Ungerechtigkeit führt.“
„Das Drama des Wohnungsmangels ist offensichtlich“, so die Bischöfe weiter, „denn viele Menschen leben und schlafen auf der Straße. Hinzu kommen allarmierende Zustände in vielen Regionen des Landes, die die Ureinwohner und Bauern betreffen, die ihr ursprüngliches Arbeitsumfeld verlassen müssen und denen es en Mitteln zum Unterhalt fehlt. Folge ist, dass sie zu einer Ausdehnung der armen Viertel in unseren Städten beitragen.“
Deshalb appellieren die Bischöfe an alle Argentinier und Menschen aus anderen Ländern, die im Land wohnen mit der Bitte um Engagement in folgenden fünf Bereichen:
1. Sie sollen Gott anerkennen, wie es die Gründerväter getan haben. Denn darauf gründe die Gesellschaft. „Wenn wir Gott als Vater anrufen, dann hilft er uns dabei den Mitmenschen als Bruder zu lieben und zu achten“, heißt es in der Verlautbarung.
2. Sie sollen das Recht auf leben anerkennen, sowie das recht auf körperliche und moralische Integrität aller Menschen.
3. Sie sollen die Ordnung und den Sinn für die moralischen Werte als Grundlagen des sozialen Zusammenlebens wieder herstellen.
4. Sie sollen sich für die Achtung der Menschenwürde engagieren und dazu Armut bekämpfen und ganzheitliche Entwicklung fördern.
5. Sie sollen das Engagement für das Gemeinwohl und die Konsolidierung und des Staates und der Institutionen erneuern. „Wie wir schon oft betont haben, kann nur ein aufrichtiger Dialog Unruhen und Gewalt von uns entfernen“, so die Bischöfe.
„An diesem Weihnachtsfest im Jahr der 200jährigen Staatsgründung beten wir zum Jesuskind, das in einer armen Familie geboren wurde und keinen Platz in den Wohnungen Bethlehems fand“, so die Bischöfe abschließend. (CE) (Fidesdienst, 15/12/2010)


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