AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Religionsführer laden die Gläubigen des Landes zu einem 6-tägigen Fasten und Beten für den Frieden ein

Montag, 13 Dezember 2010

Abidjan (Fidesdienst) – Die Religionsführer in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküsten) appellieren an die Bevölkerung mit der Bitte „den Provokationen und der Gewalt nicht nachzugeben“, welchen Ursprungs sie auch immer sein mögen. Dies geht aus einer Verlautbarung hervor, die dem Fidesdienst vorliegt.
In der gemeinsame Verlautbarung des Forums der Religionsvertreter für den Frieden, dem auch die katholische Kirche angehört, betonten die Religionsführer: „Wir haben uns zunächst über den Verlauf des ersten Wahlgangs gefreut und machen uns jedoch nun Sorge im Hinblick auf die weitere Entwicklung, wenige Tage vor dem zweiten Wahlgang“. Am 3. Dezember hatte der Verfassungsrat die am 2. Dezember von der Wahlkommission verkündeten Wahlergebnisse annulliert, aufgrund derer Alassane Ouattara mit 54% der Stimmen die die Stichwahl vom 28. November gewonnen hätte, und den scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo zum Gewinner erklärt. Somit hat das Land derzeit zwei Präsidenten und damit zwei Regierungen mit einem jeweiligen Ministerpräsidenten.
Während die internationale Staatengemeinschaft den Wahlsieg Ouattaras anerkennt, steigt im Land die Angst vor einem erneuten Ausbruch der Gewalt, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund ethnischer Konflikte. „Angesichts der Gefahr, die sich am Horizont abzeichnet“, so die Religionsführer in ihrem Appell an die Bevölkerung, „appellieren wir von ganzem Herzen an alle Bürger des Landes mit der bitte, den Provokationen und der Gewalt nicht nachzugeben, welchen Ursprungs auch immer sie sein mögen; wir bitten um Verzicht auf diskriminierende Äußerungen mit ethnischem, religiösem oder nationalistischem Hintergrund und auf Einschüchterung, Drohung und Provokation“.
Unterdessen laden die Religionsführer vom 13. Dezember bis 18. Dezember alle Gläubigen zu einem 6tägigen Beten und Fasten für den Frieden ein.
Die Europäische Union will heute „restriktive Maßnahmen gegenüber Cote d’Ivoire beschließen, die alle betreffen, die den Friedensprozess behindern und die Wahlergebnisse nicht akzeptieren wollen“, wie es in einer Verlautbarung heißt, die sich unmissverständlich an Gbagbo und seine Entourage wendet. Cote d’Ivoire wurde indes auch von der Afrikanischen Union suspendiert. (LM) (Fidesdienst, 13/12/2010)


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