VATIKAN - Missionarisches Museum der Kongregation für die Evangelisierung der Völker eröffnet

Donnerstag, 9 Dezember 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Das neue Museum leistet zum einen aufgrund des Ortes, an dem es entstanden ist und vor allem auch durch die ausgestellten Exponate, einen wichtigen Beitrag zur weiteren Verbreitung der Tätigkeit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und damit zu einer wirkkräftigen Erfüllung ihrer institutionellen Zielsetzungen“, so der Untersekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, P. Massimo Cenci (PIME), bei der Pressekonferenz, mit der am 9. Dezember 2010 das Missionarische Museum der Kongregation für die Evangelisierung der Völker (Propaganda Fide) eröffnet wurde, das im Gebäude des Missionsdikasteriums an der römischen Piazza di Spagna untergebracht ist.
Der Koordinator des Wissenschaftlichen Ausschusses des Missionarischen Museums, Professor Francesco Buranelli, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Tätigkeit der Kongregation für die Evangelisierung in den vergangenen 400 Jahren seit ihrer Gründung dazu beigetragen hat, dass eine umfassendes Sammlung von Informationen, Dokumenten und Kunstwerken entstand. „Die Anstrengungen, die von der Kongregation unter Leitung des hochwürdigsten Kardinalpräfekten Kardinal Ivan Dias unternommen wurden“, so Buranelli weiter, „verfolgen unmissverständlich das Ziel, ein kulturelles und historisches Erbe von großer dokumentarischer und künstlerischer Tragweite zugänglich zu machen, das von jenem Missionsbewusstsein zeugt, das im Laufe der Jahrhunderte viele Priester und Ordensleute beseelte, die auch in den entlegenen Ecken der Welt christliche Werte bezeugten.“
Das Museum mit einer Ausstellungsfläche von rund 1.250 qm ist im so genannten „Palazzo de Propaganda Fide“ untergebracht, der an sich bereits von großem künstlerischem Wert ist und nun erstmals permanent für das Publikum geöffnet sein wird, enthält größtenteils bisher noch nie gezeigte Exponate. Im ersten Saal veranschaulicht eine Videoprojektion auf einem Erdball, Ursprünge, Geschichte und Tätigkeit der Kongregation. Im Anschluss ist in einem Multimediasaal erstmals in der Geschichte das historische Fotoarchiv des Fidesdienstes zu sehen, das über 10.000 Fotographien enthält, die auf den Reisen der Mitarbeiter des Dikasteriums in die Missionsgebiete seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. In der so genannten „Sala Borgia“ sind kostbare Exponate aus der Sammlung von Kardinal Stefano Borgia (1731-1804) zu sehen, der Sekretär und Präfekt der Kongregation war. Im Anschluss ist nach ihrer vollständigen Restaurierung die „Biblioteca Barberini“ mit ihrer monumentalen Regalwänden zu besichtigen. Auf einer Galerie auf halber Höhe sind dort die Porträts berühmter Vertreter der Kongregation ausgestellt.
Im Saal der Missionen ist der Nachlass von Prälat Carolos Cuarteròn zu sehen, der Mitte des 19. Jahrhunderts eine abenteuerliche Reise in die Philippinen unternahm und der Kongregation für die Evangelisierung der Völker danach eine Reihe von Gemälde hinterließ, die die von ihm gemalt wurden, um die erkundeten Orte und illustre Einheimische, darunter Sultane und andere Würdenträger, festzuhalten. An der gegenüberliegenden Wand sind Gemälde der japanischen Künstlerin T. Kimiko Koseki zu sehen, die aus dem Jahr 1930 stammen und Szenen aus dem Alltag und dem Familienleben des damaligen Japan darstellen und dabei detailliert Inneneinrichtungen, Gegenstände und Kleidungsstücke festhalten. Im selben Saal ist das Monument zum Gedenken an die 22 ugandischen Märtyrer ausgestellt, das Papst Paul VI. bei seinem Besuch in Afrika (1969) als Geschenk überreicht wurde. Der nachfolgende Saal ist der Geschichte und der Architektur des Palazzo „de Propaganda Fide“ gewidmet, die anhand eines Modells des Gebäudes, durch ein Video und Zeichnungen des Borromini veranschaulicht werden. Am Ende des Rundgangs sind zahlreiche kostbare Bilder ausgestellt, die die Kongregation im Laufe der Zeit als Schenkungen erhielt und die bisher größtenteils noch nie zu sehen waren.
Im Rahmen der Museumsausstellung kann auch die „Capella Newman“ besichtigt werden, die dem von Papst Benedikt XVI. selig gesprochenen englischen Kirchenmann gewidmet ist, der nach seiner Bekehrung zum katholischen Glauben am damals im Palazzo „de Propaganda Fide“ untergebrachten Kolleg studierte und hier seine Primiz feierte. Ebenfalls für den Besucher zugänglich ist die von Borromini entworfene Dreikönigs-Kapelle. Weitere Informationen: museomissionario@propagandafide.va. Tel.: 0039-06-698.80266. (SL) (Fidesdienst, 09/12/2010)


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