AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Mindestens sieben Menschen starben am Tag der Stichwahl: bei der Wahl wurden jedoch keine Unregelmäßigkeiten festgestellt

Montag, 29 November 2010

Abidjan (Fidesdienst) – „Obschon es sehr bedauernswert ist, dass Menschen sterben mussten und dass es im Vorfeld und während der Wahl zu Spannungen kam, wird der Verlauf der Stichwahl für das Präsidentenamt als positiv bewertet“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Cote d’Ivoire zum Fidesdienst. In dem afrikanischen Land fand am 28. November die Stichwahl für das Amt des Staatsoberhauptes statt (vgl. Fidesdienst vom 26. November 2010). Bei den Kandidaten handelt es sich um den scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo und dessen Widersacher Alassane Ouattara.
„Wie aus den Informationen hervorgeht, die uns zur Verfügung stehen, starben bei Auseinandersetzungen in verschiedenen Teilen des Landes mindestens 7 Menschen, rund zwei Dutzend wurden verletzt“, so der Beobachter weiter.
„Cote d’Ivoire wartet nun auf die ersten Hochrechnungen, die noch am Abend von der unabhängigen Wahlkommission bekannt gegeben werden. Der scheidende Präsident, Laurent Gbagbo verhängte unterdessen eine 5tägige Ausgangssperre, die am Vorabend der Wahl in Kraft trat und bis zum 1. Dezember dauern wird“.
„Am Samstag, den 27. November fand ein Gottesdienst statt, bei dem für den friedlichen Verlauf der Wahl gebetet wurde. Im Anschluss nahmen Vertreter der größten Religionen des Landes an einem interreligiösen Gebet teil. Außerdem hatte das Forum der Religionsführer für den Frieden bereits am 24., 25., und 26. November zu Gebet und Fasten im Vorfeld der Stichwahl eingeladen. Die ivorsche Regierung schätzt die Initiativen mit denen die Religionsführer versuchen, den Frieden im Land zu fördern“, so der Beobachter weiter.
Am 27. November hatten die beiden Kandidaten zuletzt ihre Anhänger aufgerufen, Gewalt zu vermeiden und dabei eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, das Wahlergebnis anzuerkennen. Dies konnte jedoch nicht verhindern, dass es zu Auseinandersetzungen und weiteren gegenseitigen Vorwürfen des Wahlbetrugs und Einschüchterungen kam. Die Wahlbeteiligung war mit 65%-70% geringer als bei der ersten Wahlrunde, bei der 83% der Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. (LM) (Fidesdienst, 29/11/2010)


Teilen: