AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Erzbischof von Abidjan am Vorabend der Wahl: „Wir müssen um jeden Preis den Frieden konsolidieren“

Freitag, 26 November 2010

Abidjan (Fidesdienst) – Am Vorabend der Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag, den 28. November, gibt es widersprüchliche Nachrichten aus Cote d’Ivoire. Auf der einen Seite haben die beiden Kandidaten, der scheidende Präsident Laurent Gbagbo und Alassane Ouattanara, die Wähler dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Auf der anderen Seite wurde im Westen des Landes ein Anhänger Gbagbos bei einer Demonstration ermordet. In der Region, die vor allem vom Kakao-Anbau lebt, leben Einheimische (unter denen die Anhänger Gbagbos in der Mehrzahl sind) und Zuwanderer aus dem Norden von Cote d’Ivoire (bei denen es sich mehrheitlich um Anhänger von Ouattara handelt) und dem Ausland zusammenleben.
In der vergangenen Woche kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der, bei denen es mehrere Verletzte gab.
Erzbischof Jean-Pierre Kutwa von Abidjan ist Sprecher eines Zusammenschlusses der Religionsführer, die sich für friedliche Wahlen einsetzten. Er fordert die Bürger insbesondere zur Ruhe und zu einer verantwortlichen Stimmabgabe auf: „Wir bitten die Kandidaten, darum, dass sie ihre Wahlkampagne so gestalten, dass friedliche Wahlen stattfinden werden. Indem wir versuchen selbst mit Weisheit und Würde dazu beitragen, dass die Debatte auf einem gewissen Niveau geführt wird, können wir die Bürger dazu anregen, dies ebenfalls zu tun. Wir müssen um jeden Preis den Frieden konsolidieren“.
Erzbischof Kutwa betont in diesem Zusammenhang auch, dass jeder der zum Präsidenten gewählt werden wird, vor allem für die Einheit der Nation einstehen sollte: „Noch einmal erlauben wir uns, daran zu erinnern, dass es bei den Präsidentschaftswahlen nicht um die Bevorzugung einer Religion, einer Ethnie oder einer Region geht, denn ein Präsident muss fähig sein, unser Land und jene zu leiten, die darin wohnen und zwar auf dem Weg zu Fortschritt und Entwicklung“.
Das Forum der Religionsführer lud unterdessen für den 24., 25., und 26. November zum Gebet und zum Fasten für einen friedlichen Verlauf der bevorstehenden Wahl ein. (LM) (Fidesdienst 26/11/2010)


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