AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Stichwahl zwischen dem scheidenden Präsidenten Gbagbo und dem ehemaligen Premierminister Ouattara

Donnerstag, 4 November 2010

Abidjan (Fidesdienst) – Der scheidenden Präsident Laurent Gbagbo und der ehemalige Premierminister Alassana Ouattara werden sich bei einer Stichwahl am 28. November gegenüberstehen.
Beim ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen am 31. Oktober (vgl. Fidesdienst vom 30. Oktober 2010) erhielt Präsident Gbagbo 38,3% der Stimmen, gefolgt von Ouattara mit 32,08% der Stimmen. Beim ersten Wahlgang konnten die Bürger zwischen insgesamt 14 Kandidaten wählen, doch nach Ansicht lokaler und internationaler Beobachter waren nur Gabagbo, Ouattara und der ehemalige Präsident Henri Konan Bédié favorisiert (der mit 25,4% an dritter Stelle liegt).
Da keiner der Kandidaten beim ersten Wahlgang die absoluter Mehrheit (50% plus eine Stimme) erreichte, wird es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen geben.
Die Wahl am 31. Oktober verlief ruhig, trotz der befürchteten möglichen Unruhen: sowohl in der Wirtschaftsmetropole Abidjan als auch in Bouaké in der nach 2002 von den Rebellen der „Novelle Forces“ kontrollierten Region, kam es zu keinen Zwischenfällen.
Die beiden Kandidaten gehörten bereits zu den Hauptfiguren der 2002 nach einem gescheiterten Staatsstreich ausgebrochenen Krise, die das Land in einen von Gagbo regierten Süden und einen Norden teilte, der von den Milizen kontrolliert wurde, die sich unter dem Namen „Forces Nouvelles“ zusammenschlossen. Ouattara wurde von der Front Populaire Ivorien (FPI) beschuldigt, er sei an dem gescheiterten Staatsstreich von 2002 beteiligt gewesen, was der Beschuldigte stets dementierte. Gbagbo, dessen Mandat bereits 2005 ablief, blieb angesichts der komplexen Lage im Land und den politischen und organisatorischen Schwierigkeiten bei der Vorbereitung der Neuwahlen weitere fünf Jahre im Amt. (LM) (Fidesdienst, 04/11/2010)


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