AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Präsidentschaftswahlen: „Nein zur Gewalt, nein zur systematischen Lüge“, so der Erzbischof von Abidjan

Freitag, 29 Oktober 2010

Abidjan (Fidesdienst) – In Cote d’Ivoire wird am 31. Dezember ein neuer Staatschef gewählt, nachdem die Präsidentschaftswahlen, die bereit 2005 stattfinden sollten mehrmals verschoben wurden. Die drei wichtigsten Kandidaten sind Laurent Gbagbo, Henri Konan Bédié und Alassane Ouattara.
Am 18. Oktober veröffentlichte Erzbischof Jean Pierre Kutwa von Abidijan eine Botschaft, in der er die ivorischen Staatsbürger dazu auffordert, „Gewalt als Ausdrucksform“ abzulehnen. „Wenn die Wahlkonkurrenz legitim sein soll, dann darf sie nicht in Vandalismus ausarten“, schreibt der Erzbischof.
In der Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, äußert Erzbischof Kutwa seine Sorge im Hinblick auf das Klima der Gewalt und der Spannungen, das durch verschiedene Pressekampagnen hervorgerufen wurde: „Jeden Tag müssen wir feststellen, wie die Presse zu wachsender Aggressivität bereit ist“. In diesem Zusammenhang erinnert der Erzbischof die Journalisten des Landes an ihre Pflicht zur korrekten Information: man dürfe sich nicht für den politischen Kampf instrumentalisieren lassen.
In seiner Botschaft beklagt er auch, dass Politik oft „als Kampf um ein ehrenhaftes Amt als Quelle beachtlicher Privilegien´“ dargestellt wird, der „um jeden Preis geführt wird“. „In einer solchen Perspektive ist zweifelsohne jedes Mittel recht, wenn es um das erreichen der eigenen Ziele geht“.
Vor einem solchen Hintergrund warnt Erzbischof Kutwa die Gläubigen vor Provokationen uns Spekulationen: „Die Zeit der Wahlkampagne ist ein fruchtbarer Boden für Gerüchte und tendenziöse Auslegungen, Worte und Gesten“. Es sei nicht einfach, die Wahrheit zu erkennen. „Doch nur die Wahrheit befreit den Menschen und lässt ihn wachsen. Die systematische Lüge zur Eroberung der Macht lässt im Gegenteil den Menschen angreifbar werden“, warnt der Erzbischof.
Abschließend appelliert er an die Politiker mit der Bitte um einen Wahlkampf mit friedlichen Mitteln, bei dem das Wohl des Landes und der künftigen Generationen im Mittelpunkt steht. (LM) (Fidesdienst, 29/10/2010)


Teilen: