AFRIKA - „Workshop: Media and Africa“: im Mittelpunkt stehen die afrikanischen Bodenschätze

Donnerstag, 14 Oktober 2010

Rom (Fidesdienst) – „Gott gib, dass man in unserem Land kein Erdöl findet“, dieser Satz, den eine afrikanische Journalistin beim „Workshop: media and Africa“ zitiert gibt das Empfinden der afrikanischen Völker im Hinblick auf den schlechten Umgang mit den Bodenschätzen des eigenen Landes bestens wieder, die sich von einem Segen in einen Fluch verwandeln, auch weil im Zusammenhang mit dem Abbau oft verheerende Umweltschäden verursacht werden.
Der Wettstreit unter den Weltmächten im Zusammenhang mit dem Ankauf von Förderkonzessionen in Afrika und die Auswirkungen dieses neuen „Wettstreits um Afrika“ auf die Entwicklung des Kontinents stehen im Mittelpunkt des Workshops, der vom Institut für Internationale Politikwissenschaft (ISPI) und vom Italienischen Außenministerium am 13. Oktober in Rom veranstaltet wurde.
Wie aus der Debatte hervorging können die afrikanischen Länder heute angesichts der wachsenden Konkurrenz unter der neu hinzukommenden aufstrebenden Wirtschaftsländer (darunter China, Indien, Russland und Brasilien) heute bessere Bedingungen für ihre Konzessionen aushandeln, doch es bleibt das Problem der Korruption der afrikanischen Führungskräfte bestehen, was oft verhindert, dass die Erträge aus den Konzessionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und zur Diversifikation der afrikanischen Wirtschaftssysteme genutzt werden.
In verschiedenen afrikanischen Ländern verlangen jedoch heute die Bürger zunehmend eine bessere Nutzung der Gewinne aus der Erdölförderung und dem Abbau anderer Mineralien. In diesem Zusammenhang erheben auch die Bischofskonferenzen und einzelne Bischöfe immer wieder ihre Stimme, darunter Bischof Michele Russo von Doba (Tschad), der jüngst in einem Interview mit dem Fidesdienst die Nutzung der Erträge zur Verbesserung der Lebensbedingungen der afrikanischen Völker forderte (vgl. 6. Oktober 2010).
Afrika hat mit seinen über 1 Milliarde Einwohner ein enormes wirtschaftliches Potential, das bisher noch nicht genutzt wird. Die meisten Ressourcen des Landes sind bisher noch unberührt (vgl. Fidesdienst vom 6. Oktober 2010). Neue Handelspartner könnten an dieser Situation etwas ändern. Doch wie die Seminarsteilnehmer abschließend feststellten, bleibt Afrika auch bei der Zusammenarbeit unter südlichen Ländern stets der schwächere Handelspartner, da auch im Vergleich zu asiatischen und südamerikanischen Ländern in vielen Bereichen die Entwicklung mit einer gewissen Verzögerung stattfindet. (LM) (Fidesdienst, 14/10/2010)


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