AFRIKA - Transparenz beim Umgang mit den Gewinnen aus der Erdölförderung: wichtige afrikanische Förderländer stehen an letzter Stelle

Mittwoch, 13 Oktober 2010

Rom (Fidesdienst) – Wie aus einem Bericht des Instituts „Revenue Watch Index“ hervorgeht, stehen einige der wichtigsten afrikanischen Erdölförderländer an letzter Stelle, was die Transparenz bei der Nutzung der Gewinne aus den Erdölgeschäften anbelangt. Das Institut bemüht sich um eine verantwortliche Verwaltung der Erträge aus der Förderung von Erdöl, Gas und anderen Bodenschätzen.
Unter den Ländern, die die Untersuchung im Hinblick auf den Umgang mit den Erträgen aus dem Erdölgeschäft berücksichtigt stehen an letzter Stelle Äquatorialguinea, die Demokratischen Republik Kongo, Tansania und Ghana, während Brasilien und Norwegen unter den insgesamt 41 Ländern an erster Stelle stehen, was die Transparenz im Umgang mit den Fördererträgen anbelangt. Beide Länder legen die staatlichen Einnahmen aus der Förderung komplett offen.
Russland, Mexiko und Chile stehen jeweils an zweiter, dritter und fünfter Stelle. Turkmenistan bildet hinter Äquatorialguinea und der Demokratischen Republik Kongo das Schlusslicht.
Der 56seitige Bericht vergleicht die Daten der insgesamt 41 Länder, die Informationen über die Nutzung der Gewinne aus den Konzessionen für die Förderung von Erdöl und Gas sowie andere Bodenschätze, zur Verfügung stellen. In fast allen Ländern sind die Bodenschätze staatliches Eigentum und die Gewinne werden von den Regierungen im Auftrag der Bürger des Landes verwaltet.
„Wir haben festgestellt, dass es viele Länder gibt, in denen die Regierungen die Bürger kaum über diesen Sektor aufklären, der für die Wirtschaft oft von grundlegender Bedeutung ist“, so Lissakers Karin im Namen des RWI, „Ohne Zugang zu Informationen hat die Öffentlichkeit kaum Einflussmöglichkeiten auf den Umgang der Regierungen mit den Ressourcen und den sich daraus ergebenden Gewinnen“.
Staatliche Transparenz im Umgang mit den Einnahmen ist auch von grundlegender Bedeutung, wenn es um die Korruption und das Vertrauen der Bürger in die eigenen Institutionen geht. Die transparente Nutzung dieser Einnahmen ist insbesondere auch für die wirtschaftliche Entwicklung und die politische Stabilität ausschlaggebend. Transparenz ist nicht zuletzt auch ein grundlegendes Prinzip einer guten Regierungsführung.
Die Bischöfe verschiedener afrikanischer Länder (wie zum Beispiel Nigeria und Tschad) haben immer wieder auf die Verschwendung, schlechte Verwaltung und Korruption im Zusammenhang mit der Nutzung der oft umfangreichen Mineralvorkommen in den eigenen Ländern hingewiesen. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2010)


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