AMERIKA/BOLIVIEN - Bischöfe zum neuen Anti-Rassismus-Gesetz: „Ohne Meinungsfreiheit gibt es keine Demokratie“

Dienstag, 12 Oktober 2010

Santa Cruz (Fidesdienst) – In den vergangenen Tagen wurde in Bolivien ein Anti-Rassismus-Gesetz verabschiedet, in dem es unter Paragraph 16 heißt: „Gegen Medien die rassistische und diskriminierende Meinungen verbreiten werden Sanktionen bis hin zur Entziehung der Lizenz möglich sein“. Der Paragraph 23 sieht Haftstrafen im Fall der Benutzung rassistischer Ausdrücke und Begriffe vor.
Die Bischöfe des Landes weisen nun in einer gemeinsamen Verlautbarung auf die Risiken im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz hin. In der Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt heißt es: „Die bolivianischen Bischöfe bekräftigen erst vor kurzem in einem gemeinsamen Schreiben, dass ‚die Kirche im Prinzip jede Form der Diskriminierung und des Rassismus ablehnt, da diese die Freiheit und die Gleichheit der Menschen untergräbt. Und sie hält an ihrem Engagement für das Naturrecht fest, dessen Werte Teil unserer Kultur sind, da wir Kinder Gottes und nach seinem Ebenbild und damit in unserer Würde gleichberechtigt geschaffen sind. Eine Gesellschaft, die Formen der Diskriminierung überwinden will, darf jedoch nicht die Interessen einer Gruppe über die Interessen anderer stellen, sondern sie muss versuchen eine Gesellschaft aufzubauen, in der wir alle eins sind und unsere Unterschiede gegenseitig respektieren’. Diese mutigen Worte sollen uns die Sendung der Kirche bei der Verkündigung der Wahrheit verständlich machen.“
Bischof Cristobal Bialasik von Oruro setzt sich ebenfalls für den Schutz der Meinungsfreiheit ein: „Wenn wir den Menschen das Recht auf Meinungsfreiheit nehmen, dann zwingen wir ihn zu einem Leben in Sklaverei. Ohne Meinungsfreiheit gibt es keine Demokratie und wir werden zu Sklaven des Wortes… keine Regierung darf irgendjemand das Wort verbieten“. (CE) (Fidesdienst, 12/10/2010)


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