AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - UN-Bericht zu Menschenrechtsverstößen zwischen 1993 und 2003 veröffentlicht

Montag, 4 Oktober 2010

Kinshasa (Fidesdienst) – „Der UN- Bericht wird die internationale Staatengemeinschaft zu einer weiteren Reflexion über die jüngsten Ereignisse in der Region anregen“, so der Xaveriner Missionar, P. Loris Cattani, der seit langem in der Demokratischen Republik Kongo tätig ist und sich dort auch als Mitglied des Netzwerks „Rete Pace per il Congo“ engagiert, in einem Kommentar zu dem vom UN-Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen am 1. Oktober veröffentlichten Bericht zu Menschenrechtsverstößen in der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire) in der Zeit zwischen 1993 und 2003.
Der 550 Seiten lange Bereicht dokumentiert 617 Fälle schwerer Verletzung der Menschenrechte und des internationalen Rechts in dem untersuchten Zeitraum. In nur einem Jahrzehnt „wurden Zehntausende Menschen ermordet, vergewaltigt, verstümmelt oder sie wurden Opfer anderer grausamer Gewalt“, heißt es in dem Bericht, der auch darauf hinweist, dass systematische Vergewaltigungen als „Kriegswaffe“ benutzt wurden.
„Systematische und unterschiedslose Übergriffe“ in der zeit zwischen 1996 und 1997 gegen die ethnische Gruppe der Hutu und insbesondere gegen ruandische Flüchtlinge aus dem Volk der Hutu, die sich in der Demokratischen Republik Kongo aufhielten, weisen Merkmale auf, die als vielleicht sogar als „Verbrechen des Völkermordes“ definiert werden könnten, sollte ein „zuständiges Gericht dies beweisen können“, heißt es in dem Bericht weiter.
Die Nachbarländer der Demokratischen Republik Kongo, die in dem Bericht ebenfalls erwähnt werden, reagierten größtenteils polemisch.
„Es muss eine tief gehende Reflexion zu dieser Frage stattfinden, denn es handelt sich um sehr delikate Fragen. Meiner Ansicht nach könnte der Bericht jedoch auch ein erster Schritt auf dem Weg zur Wahrheit während dieser Jahre sein und damit den Weg ebnen für eine wahre Befriedung der Region“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 04/10/2010)


Teilen: