AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - In einem Memorandum an den südafrikanischen Präsidenten Mbeki, der in der kongolesischen Krise zu vermitteln versucht, fordern die Bischöfe territoriale Integrität und einen regionalen Nichtangriffspakt

Donnerstag, 9 September 2004

Kinshasa (Fidesdienst) „Im Namen der kongolesischen Bischofskonferenz begrüßten wir Ihr unermüdliches Bemühen und das Ihrer Regierung zur Unterstützung der Politiker in unserem Land beim Finden einer friedliche, gerechten und konkreten Lösung der Krise, in der sich die Demokratische Republik Kongo seit sechs Jahren befindet“, betonte der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Laurent Monsengwo Pasiny von Kisangani in seinem Grußwort an den südafrikanischen Präsidenten, Thabo Mbeki, bei dessen jüngsten Besuch in der Demokratischen Republik Kongo. Südafrika bemüht sich seit einiger Zeit um die schwierige Vermittlung bei der Wiederherstellung des Friedens in dem zentralafrikanischen Land.
Anlässlich des Besuchs des südafrikanischen Präsidenten überreichten die Bischöfe auch ein Memorandum zur Situation im Land. „Die politischen Ereignisse der letzten Monate, die von gewaltsamem Vorgehen, dem Konflikt um Bukavu, den Massakern in Gatumba und der Abspaltung eines Flügels des (RCD) Rassemblement Congolais pour la Démocratie gekennzeichnet war, zeigen, sollte dies noch nötig sein, dass das politische und soziale Gleichgewicht weiterhin sehr zerbrechlich ist“, schreibt der Vorsitzende der Bischofskonferenz mit Bezug auf die Situation im Osten des Kongo, wo in den vergangnen Monaten aufständische Soldaten der RCD (größte Rebellenbewegung im Kongo, die ein Friedensabkommen unterzeichnet hatte) die Stadt Bukavu angegriffen. Am 13. August waren mehrere hundert kongolesische Flüchtlinge im Aufnahmelager in Gatumba (Burundi) ermordet worden, wo sie vor der Unterdrückung im eigenen Land Zuflucht gesucht hatten.
Erzbischof Monsengwo erinnert auch daran, dass „die Bischofskonferenz begrüßt, dass die politische Krise im Kongo nicht mit Waffengewalt sondern durch den Dialog und unter Achtung der nationalen und internationalen Rechte und der Rechte von Personen und Menschengruppen beigelegt wurde“.
„Die kongolesische Bischofskonferenz“, so Erzbischof Monsengwo weiter, „verurteilt die Absichten aller, die im Land durch das Einführen einer stammesbezogenen Ideologie die Macht erobern und ausüben wollen, denn diese Ideologie ist der Kultur unseres Landes fremd, in dem 400 Volksstämme zusammenleben, von denen jeder gegenüber der anderen eine Minderheit darstellt.“
In dem Memorandum wird auch daran erinnert, das die Kirche die Schaffung der einheitlichen Armee, die Unterzeichnung eines Nichtangriffspakts zwischen den Staaten der Region und die Einführung von Strafmaßnahmen bei Verstößen gegen die Verfassung oder bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit begrüßt (LM) (Fidesdienst, 09/09/2004 - 35 Zeilen, 373 Worte)


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