AFRIKA/KENIA - Katholische Nichtregierungsorganisation engagiert sich im Kampf gegen den Menschenhandel

Donnerstag, 2 September 2010

Nairobi (Fidesdienst) – Zwischen 600.000 und 2 Millionen Menschen werden jedes Jahr Opfer des Menschenhandels. Unter den in Afrika von diesem Verbrechen betroffenen Ländern befindet sich auch Kenia. Wie aus dem Trafficking in Persons Report (TIP) der US-amerikanischen Regierung hervorgeht, gehört Kenia zu den Herkunfts-, Transit- und Bestimmungsländern von Männern, Frauen und Kindern, die Opfer des Personenhandels werden. Insbesondere befinden sich darunter auch Kinder, die als Haushaltshilfen, Sexsklaven oder für den Sextourismus an den Küstengebieten verkauft werden oder zur Arbeit in der Landwirtschaft (z.B. in Blumenplantagen, die nach Europa exportieren), im Fischfang, als Hirten oder als Bettler gezwungen werden. Die Menschenhändler, die oft über familiäre Bande, Stammesbeziehungen oder religiöse Gemeinden mit den Familien in Kontakt treten, versprechen den Eltern, dass ihre Kinder in der Stadt eine Schule besuchen können, oder Frauen, dass sie einen seriösen Arbeitsplatz finden.
Die entsprechend der kenianischen Gesetzgebung auf der Grundalge des NGO Coordination Act of 1990 gegründete Nichtregierungsorganisation „Awareness Against Human Trafficking (HAART)“ will den Opfern des Menschenhandels helfen und die Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam machen. Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, gehören der Organisation viele Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung im sozialen Bereich, beim Menschenhandel, mit Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung an. Zu den Gründern gehört auch Schwester Mary O’Malley aus der Kongregation der Medical Missionaries of Mary (mmm), die seit 25 Jahren in der Region diesem Bereich tätig ist.
HAART arbeitet auch mit Radoslaw Malinowski zusammen, der lange Jahre die Abteilung Menschenhandel des Center for Social Concern in Malawi leitete und dort auch die Forschung zum Thema Menschenhandel und dessen Auswirkungen auf die Sicherheit in Südafrika im Auftrag des Dennis Hurley Peace Institute der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC) koordinierte.
HAART möchte vor allem auch die potentiellen Opfer des Menschenhandels, insbesondere Frauen und Kinder, sensibilisieren und Hilfsprogramme für die Opfer des Menschenhandels entwickeln. Dabei möchte man auch Bündnisse mit öffentlichen und privaten Partnerorganisationen auf den Weg bringen und damit gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut fördern, die zu den Hauptursachen der Ausbeutung von Menschen gehört. (LM) (Fidesdienst, 02/09/2010)


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