AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - “Nein zu den Spaltungen, Ja zur Einheit in der Achtung des Reichtums der Vielfalt”: Botschaft des Klerus von Tshumbe

Donnerstag, 19 August 2010

Kinshasa (Fidesdienst) - “Nein zu den Spaltungen und zur Gewalt, Ja zur Einheit in der Vielfalt.” Das ist der Sinn der Botschaft, die der Klerus der Diözese von Tshumbe, in der Provinz des östlichen Kasai (seit 2005 Provinz von Sankuru) in der Demokratischen Republik Kongo an die Bevölkerung gerichtet hat am Vorabend der Feierlichkeiten zum hundertsten Jahrestag der Evangelisierung des Ortes.
Laut Angaben der Agentur DIA hat der Klerus von Tsumbhe, zusammen mit dem örtlichen Bischof, Msgr. Nicolas Djomo, (der auch Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz ist) beschlossen, sich an die Bevölkerung zu wenden nachdem „man sich der Notwendigkeit bewusst wurde, eine klare Position beziehen zu müssen gegenüber der Situation sozialer Spannungen, die in unserer Region entstanden ist und die auf einer falschen Verteilung Ekonda (Wald) - Eswe (Savanne) beruht, die schon 1963 geschaffen wurde und bis heute andauert und deren jüngste traurige Ereignisse im März und April 2010 in Lodja und in Tshumbe verzeichnet wurden.“
Im Jahr 1963 hat sich Tetela, aufgewiegelt durch die Manöver skrupelloser Politiker, aufgeteilt in die Ekonda und die Eswa, je nachdem, ob jemand in der Zone des Waldes oder der Savanne lebte. Die Spannungen hatten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen geführt, die Tausende von Toten und eine Massenflucht der Bevölkerung verursacht hatten. In den darauf folgenden Jahrzehnten blieben diese Spannungen unbemerkt. Im März und April 2010 jedoch gab es eine Reihe von Übergriffen (einige Personen wurden geschlagen und aus Rache wurden mehrere Häuser in Brand gesetzt) in Lodja und Tshumbe.
„Angesichts der Opfer der traurigen Ereignisse von 1963, die zum Verlust vieler Menschenleben und zur Zerstörung von Privateigentum mit Massenvertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen geführt hatten, wollen wir einerseits unser tiefstes Bedauern und andererseits unsere unmissverständliche Missbilligung gegenüber den Anstiftern dieser bösen Taten ausdrücken“ erklärt die Mitteilung.
Unter Bezugnahme auf die jüngsten Ereignisse fährt das Dokument fort: „Angesichts zahlreicher Versuche, zu trennen und die Einheit des Sankuru und des Volkes Tetela – Kusu als Ganzes zu untergraben, laden wir die Familie Gottes ein, vereint und fest zu bleiben in der Solidarität.“ „Was die Verschiedenheit angeht, die unser Volk charakterisiert, akzeptieren wir nicht, dass sie - statt ein Reichtum zu sein - eine ständige Quelle von Besorgnis, Angst und Spaltung werde.“
Der Klerus von Tshumbe verurteilt darüber hinaus und „weist nachdrücklich die wiederholten Versuche von sich, die Kirche und ihre Mitarbeiter zu instrumentalisieren.“
Im Schreiben werden die Pfarreinen, die kirchlichen Basisgemeinden und die Familien aufgerufen, anlässlich der Beendigung der Hundertjahrfeier Riten der Vergebung und Versöhnung zu organisieren.
„Wir erweitern unser inständiges Gebet zu Christus, dem Erlöser der Welt, durch die Fürsprache der Jungfrau Maria, Mutter des Erlösers und Patronin unserer Diözese, damit sie uns helfe, vereint zu bleiben in der universellen Geschwisterlichkeit der Kinder Gottes“ so die Botschaft in ihren Schlussworten.
(L.M.) (Fidesdienst 19/8/2010)


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