AFRIKA - Die Herausforderungen der Geschlechtertheorie: Vortrag von Msgr. Tony Anatrella bei der Versammlung des SECAM

Mittwoch, 11 August 2010

Rom (Fidesdienst) – Anthropologische Fragen standen im Mittelpunkt des Vortrags von Msgr. Tony Anatrella bei der 15. Versammlung des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SCEAM/SECAM), das vom 26. Juli bis 2. August in Accra (Ghana) tagte.
Msgr. Anatrella, Psychoanalyst und Psychiater lehrt an der Freien Fakultät für Philosophie und Psychologie Paris (IPC) und am Collège des Bernardins in Paris und ist Konsultor des Päpstlichen Rates für die Familie und des Päpstlichen Rates für die Seelsorge im Krankendienst. In seinem Vortrag bei der SECAM-Versammlung befasste er sich mit dem Thema „Caritas in veritate, die Familie und die Geschlechtertheorie“.
Ausgehend von der Enzyklika „Caritas in veritate“ erläutert Mons Anatrella in seinem Vortrag die Herausforderungen der Theorien, die die Vision eines „von der menschlichen Natur und den damit verbundenen universalen Gesetzen“ unabhängigen Menschen vertreten. In einem solchen Kontext sei die Geschlechtertheorie „ein problematisches Zeichen der heutigen Vorstellung vom Menschen“. Diese Theorie bekräftige, dass „die menschliche Natur nicht existiert, da der Mensch allein Resultat der Kultur ist. Männlichkeit und Weiblichkeit sind dabei soziale Schöpfungen je nach dem kulturellen Kontext der jeweiligen Epoche“. Die Geschlechtertheorie vertrete außerdem die Ansicht, dass „Vaterschaft und Mutterschaft nicht mehr im Zusammenhang mit der männlichen oder der weiblichen Identität stehen., sondern als austauschbare soziale Funktionen zu betrachten sind“.
Eine Vision, die den „Klassenkampf“ durch den „Kampf der Geschlechter“ ersetzt, widerspreche jedoch zutiefst der christlichen Anthropologie. „Die anthropologischen Häresien, mit denen wir konfrontiert werden, erfordern einmal mehr in unserer Geschichte, eine neue Evangelisierung“, so Mons. Anatrella abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/08/2010)


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