AMERIKA/BOLIVIEN - Bischöfe zum 185jährigen Gründungsjubiläum der Republik: „Angesichts von Korruption und Drogenhandel brauchen wir eine neue Kultur des Lebens“

Samstag, 7 August 2010

La Paz (Fidesdienst) – Am 6. August feierte Bolivien das 185jährige Gründungsjubiläum der Republik. Aus diesem Anlass veröffentlichten die Bischöfe des Landes eine Botschaft, mit der sie Bürger des Landes aus den verschiedenen Regionen und Kulturkreisen ermutigen, ihnen die eigene Solidarität zum Ausdruckbringen und ihnen Hoffnung machen wollen.
„Als Kirche haben wir auf der Grundlage unseres Glaubens an Jesus Christus aktiv am Aufbau des Landes mitgewirkt“, so die Bischöfe, „Wir haben dabei geholfen, Momente der Konfrontation zu überwinden und wir haben unsere Stimme erhoben, als Ungerechtigkeit Leid und Schmerz unter den Benachteiligten verursachte, insbesondere als diktatorische und unterdrückende Regime, die in der Geschichte unseres Landes nicht gefehlt haben, gegen die Menschenrechte und gegen die zivilen, sozialen und politischen Rechte verstoßen haben“.
„Es besteht kein Zweifel daran, dass es in der Gegenwart viele Pläne gibt und dass man eine neue und gerechte Gesellschaft aufbauen möchte… Die Anerkennung der kulturellen Unterschiede soll uns nicht die Gleichheit aller Bolivier als Menschen aus dem Auge verlieren lassen, die nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurden“, heißt es in der Botschaft weiter.
„Die Justiz ist in unserem Land in vielen Fällen zu einem Instrument der der wirtschaftlichen Interessen geworden und hat deshalb, vor allem unter den Ärmsten, an Glaubwürdigkeit verloren, in einer Welt, die Gefahr läuft zum Objekt politischer Interessen zu werden und dies auf eine Art und Weise, die weiteres Misstrauen hervorruft“, schreiben die Bischöfe.
„Wir stellen auch mit großer Sorge fest, das Korruption und Drogenhandel in unserem Land zunehmen und eine Kultur des Todes entstehen lassen. Immer mehr junge Bolivier werden Opfer des sozialen Übels, das Drogen heute darstellen. Angesichts der Ausmaße und der Auswirkungen des Phänomens bedarf es einer Reaktion der Gesellschaft und insbesondere der Behörden, die dieser Entwicklung entgegenwirkt und eine neue Kultur des Lebens fördert“, mahnen die Bischöfe.
„Es scheint uns deshalb angemessen“, so die Bischöfe abschließend, „dass wir uns über die Parteiinteressen stellen und gemeinsam versuchen Wege der Hoffung, des Fortschritts, des Zusammenlebens, der Gleichheit, der Freiheit und der Gerechtigkeit für unser Volk anzustreben“. (CE) (Fidesdienst, 07/08/2010)


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