AMERIKA/VENEZUELA - Die Kirche in Venezuela genießt bei den Menschen Glaubwürdigkeit und Vertrauen

Mittwoch, 7 Juli 2010

Caracas (Fidesdienst) –Die Erzdiözese Caracas bekräftigt in einer Verlautbarung die eigene Solidarität und Verbundenheit mit dem Erzbischof, Kardinal Jorge Urosa Savino, der von Staatspräsident Chavez bei einer Feier zum Beginn des Jubiläums der 200jährigen Unabhängigkeit beschimpft worden war.
Dabei beziehen sich die Priester der Erzdiözese Caracas auf die Bergpredigt und den Vers über die Friedensstifter (Mt 5,9) und äußern die eigene Bestürzung. Kategorisch lehne man die Art und Weise ab, in der Staatspräsident die Medien nutzte, um einen Kardinal der katholischen Kirche zu beleidigen.
„Als Erzbischof hat er das Recht, oder vielmehr die Pflicht, die Katholiken über die Prinzipien und die religiösen und moralischen Werte aufzuklären, wenn es um soziale oder politische Belange unseres Landes geht“, heißt es in der Verlautbarung. Abschließend bekräftigen die Priester die ihre Treue gegenüber dem Kardinal und die Gemeinschaft mit ihrem Hirten.
Der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Baltazar Porras; betonte im Interview mit einem lokalen Radiosender: „Man muss die Worte des Staatschefs aufmerksam analysieren: dabei sollte man die tatsächliche Lage des Landes berücksichtigen, wo es Armut, Gewalt auf allen Ebenen gibt, und man sollte vor Augen haben, dass viele Formen der Korruption ans Tageslicht gelangen und viele tatsächliche Probleme verschwiegen werden sollen. Der Kardinal hat nur wiederholt, was wir bereits in verschiedenen Dokumenten der Bischofskonferenz niedergeschrieben haben. Er wandte sich jetzt mit seinem Appell zum Aufbau einer für alle offenen Gesellschaft an die Bürger des Landes.“
In seiner Ansprache bezog sich der Staatschef auf ein Zeitungsinterview mit Kardinal Uraos Savino vom 27. Juni, in dem der Erzbischof unter anderem feststellte, dass sich das Land auf dem Weg zu einer Diktatur befinde und aufgrund der schlechten Regierungsführung der Ruin bevorstehe.
Der stellvertretende Präsident der Bischofskonferenz betonte, dass es weder hass noch Beleidigungen geben dürfe, sondern dass man sich um Geschwisterlichkeit, Harmonie und Freude bemühen sollte. Die beste Antwort hätten dabei, so der Bischof, ein weiteres Mal die Bevölkerung des Landes gegeben, bei der die katholische Kirche und ihre Einrichtungen „Glaubwürdigkeit und Vertrauen“ genießen.
Die Verlautbarung der Priester und das Interview mit dem Kardinal sind auf den Internetseiten der Erzdiözese Caracas zugänglich. (CE) (Fidesdienst, 07/07/2010)


Teilen: