AMERIKA/VENEZUELA - Bischöfe bezeichnen den Verfall von staatlichen Lebensmittelimporten als „Sünde, die zum Himmel schreit“

Mittwoch, 23 Juni 2010

Caracas (Fidesdienst) – Die Bischöfe Venezuelas fordern „eingehende und sorgfältige Ermittlungen“ zum Verfall von mehreren tausend Tonnen Lebensmitteln, die von der Regierung importiert wurden und in den Lagerhallen der Häfen des Landes über das Verfallsdatum hinaus aufbewahrt wurden (vgl. Fidesdienst vom 9. Juni 2010). In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, schreiben die Bischöfe: „Dies ist eine Sünde, die zum Himmel schreit, und zeugt von der mangelnden Moralität bei den zuständigen Stellen“.
„Wir fordern eingehende und sorgfältige Ermittlungen zu den Vorfällen“, heißt es in der Verlautbarung der Bischöfe weiter, „wir bitten um entschlossenes und transparentes Handeln… und um Maßnahmen, die verhindern, dass so etwas nicht mehr vorkommt“. Die Bischöfe erinnern in diesem Zusammenhang auch an die Bedeutung der „Ausdrucks- und Informationsfreiheit und des Rechts auf Anklage“, als „unverzichtbar gesellschaftliche Werte für die Gewährleistung eines Mächtegleichgewichts“. In Venezuela finden am 26. September dieses Jahres Wahlen statt.
Das vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Ubaldo Ramon Santana Sequera, und anderen Vertretern der Bischofskonferenz unterzeichnete Dokument bezieht sich auf Lebensmittelimporte aus dem Jahre 2008. Derzeit steht noch nicht genau fest, wie viele tausend Tonnen in den Lagerhallen dem Verfall überlassen wurden. (CE) (Fidesdienst, 23/06/2010)


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