AFRIKA/BURUNDI - „Die Situation ist angespannt, doch wir geben die Hoffnung auf eine positive Lösung der Krise nicht auf“, so ein Vertreter der Ortskirche

Montag, 14 Juni 2010

Bujumbura (Fidesdienst) – „Die Situation ist angespannt, doch es besteht bei den beteiligten Parteien weiterhin der Wille, nach eine friedliche Lösung der politischen Krise herbeizuführen“, so ein Vertreter der Ortskirche in der burundischen Hauptstadt Bujumbura, wo eine Reihe von Attentaten die politischen Spannungen wachsen ließt, zu denen gekommen war, nachdem die Opposition bekannt gab, sie werde sich nicht an dem kommenden Wahlen beteiligen. Am 12. Juni wurden sieben Personen in Bujumbura bei Unruhen durch Granaten verletzt. In verschiedenen Teilen des Landes wurden die Niederlassungen der Regierungspartei CNDD (Nationalrat für den Schutz der Demokratie) in Brand gesteckt. Am 24. Mai hatte die CNDD des Präsidenten Pierre Nkurznziza die Kommunalwahlen gewonnen. Die Oppositionsparteien beanstandeten die Wahlergebnisse und wollen nun aus Protest nicht an den bevorstehenden Wahlen teilnehmen. Am 28. Juni finden in Burundi Präsidentschaftswahlen statt, gefolgt von Parlamentswahlen am 23. und 28. Juli.
„Es ist nicht einfach zu sagen, wer für diese Gewalt verantwortlich ist. Wir hoffen jedoch, dass es sich um isolierte Handlungen extremistischer Gruppen handelt, die keine Unterstützung unter der Bevölkerung finden“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
„In den kommenden zwei Wochen sollen die Wahllisten für die Parlamentswahlen vorgelegt werden. Man versucht unterdessen, die Opposition zur Teilnahme an der Wahl zu bewegen. Auch die Kirche spielt dabei eine wichtige Rolle durch ihre diskrete Mittlertätigkeit. Wir denken, dass es immer noch einen Verhandlungsspielraum gibt. Positiv ist, dass die politischen Parteien Gewalt öffentlich offiziell abgelehnt haben, denn die Menschen wollen nach vielen Jahren der Gewalt und der Trauer keinen neuen Bürgerkrieg“, so der Vertreter der Ortskirche abschließend.
Nach einem langen Bürgerkrieg (der 1993 ausbrach) herrscht in Burundi relativer Frieden, nachdem die Rebellen der FNL im April 2009 die Waffen niederlegten (vgl. Fidesdienst vom 23. April 2009). (LM) (Fidesdienst, 14/06/2010)


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