AFRIKA/KENIA - „Wir hoffen, dass sich hinter dem Attentat keine Destabilisierungsabsichten verbergen“

Montag, 14 Juni 2010

Nairobi (Fidesdienst) – „Es ist noch zu früh, um über das Attentat richtig einschätzen zu können, auch weil die Ermittlungen der Polizei noch laufen und wir auf die ersten offiziellen Ergebnisse dieser Ermittlungen warten müssen“, so ein Kirchenvertreter in Nairobi (Kenia) im Gespräch mit dem Fidesdienst zu dem jüngsten Attentat in der Hauptstadt. Am Sonntag, den 13. Juni kam es bei einer Kundgebung im Zusammenhang mit der Debatte zum Entwurf der neuen Verfassung des Landes, zu zwei Sprengstoffattentaten bei denen 6 Menschen starben und etwa einhundert verletzt wurden. Zu der Kundgebung im Uhuru-Park hatten verschiedenen protestantischen Kirchen eingeladen, die damit gegen die neue Verfassung protestieren wollten, über die ein Referendum am 4. August abstimmen wird.
„Wir hoffen nur, dass sich dahinter keine Destabilisierungsabsichten verbergen, die die ethnischen und religiösen Unterschiede im Land manipulieren“, so der Kirchenvertreter zum Fidesdienst.
„Die katholische Kirche lehnt es ab, sich solchen Protestkundgebungen anzuschließen, um keine politischen Auseinandersetzungen hervorzurufen. Die Kirche hat ihre eigene Position bereits im Mai in einer Verlautbarung geäußert (vgl. Fidesdienst vom 12. Mai 2010) in der die Ablehnung mit Blick auf einen Artikel begründet wird, der missverständlich formuliert ist und der Legalisierung von Abtreibungen den Weg ebnet. Würde dieser Artikel aus dem Text gestrichen, der der Volksbefragung zugrunde liegt, dann würden die Bischöfe die neue Verfassung anders beurteilen“, so der Kirchenvertreter weiter.
Staatspräsident Mwai Kibaki beraumte unterdessen nach den Attentaten eine Krisensitzung der höchsten Vertreter der Sicherheitskräfte des Landes an.
Bei Unruhen nach Wahlen waren in Kenia 2007 und 2008 insgesamt 1.500 Menschen gestorben. 300.000 haben als Binnenflüchtlinge die eigene Heimat verlassen. (LM) (Fidesdienst, 14/06/2010)


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