ASIEN/INDONESIEN - Mehr Augenmerk für die Rechte schutzloser Kinder in Indonesien

Samstag, 29 Mai 2010

Jakarta (Fidesdienst) – Millionen indonesischer Kinder entbehren in der heutigen Zeit der grundlegenden Rechte und sind Missbrauch, Ausbeutung und Diskriminierung besonders ausgesetzt. Dies geht aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Coalition for Child Rights zur Umsetzung der Konvention der Rechte der Minderjährigen der Vereinten Nationen in den Jahren von 1997 bis 2009 hervor. In dem Bericht sind verschiedene Empfehlungen zum besonderen Schutz der Kinder in Indonesien enthalten. Darunter die Ratifizierung von Protokollen gegen den Handel mit Minderjährigen, Kinderpornographie und –prostitution. Außerdem fordert man das Einfügen der Rechte der Kinder in die Verfassung des Landes. Im Widerspruch zur Konvention genehmigt das indonesische Gesetz Geschlechtsbeziehungen mit Kindern bereits am 12jahren, während sie mit 8 Jahren bereits strafrechtlich verfolgt und damit wie Erwachsene inhaftiert werden können. Wie die National Commission for Child Protection wurden im Jahr 89,9% der Kinder, gegen die ein Strafverfahren angestrengt wurde inhaftiert. Wie aus Daten hervorgeht, die die Indonesische Universität zur Verfügung stellt halten sich 57% dieser Kinder in Vollzugsanstalten für Erwachsene auf. Das Land hatte die Konvention 1990 ratifiziert und 2002 ein Dekret des Präsidenten zum Schutz der Kinder veröffentlicht. Die Nichtregierungsorganisation betrachtet das Dekret jedoch als unzulänglich und fordert ein spezifisches Gesetz zum Schutz der Rechte der Minderjährigen von der kostenlosen Schulbildung bis hin zur Religionsfreiheit und der Gesundheitsversorgung.
Im Rahmen der dem Bericht zugrunde liegenden zweieinhalbjährigen Untersuchungen wurden 377 Kinder aus 14 Provinzen des Landes beobachtet, darunter Kinder, die die Schule verlassen mussten, Kinder aus religiösen Minderheiten, Missbrauchsopfer und Straßenkinder. Der Bericht der Koalition versteht sich insbesondere auch als alternative Publikation in Gegenüberstellung mit den von der Regierung veröffentlichten Daten. „Die Regierung schreibt nur über die schönen Dinge“, so ein Vertreter der Coalition vor, „während unser Bericht den Kindern eine Stimme verleiht und sie damit auch an Entscheidungsprozessen beteiligen will“. (AP) (Fidesdienst, 29/05/2010)


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