AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - 100jährges Jubiläum der Evangelisierung in Katanga: Straße nach dem ersten Bischof von Lubumbashi benannt

Donnerstag, 27 Mai 2010

Lubumbashi (Fidesdienst) – Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Evangelisierung in der Provinz Katanga im Südosten der Demokratischen Republik Kongo haben die örtlichen Behörden beschlossen, eine Straße der Provinzhauptstadt Lubumbashi, nach dem ersten Bischof Jean-Félix Hemptine zu benennen.
Jean Félix Hemptin kam als Benediktinermönch der belgischen Abtei Saint-André-lez-Bruges 1910 zusammen mit seinen Mitbrüdern in Elizabethville, dem heutigen Lubumbashi an. Er wurde zum Apostolischen Vikar und später zum Apostolischen Präfekten ernannt und schließlich zum Bischof geweiht. Er starb 1958 und seine Zeitgenossen erinnern ihn als einen dynamischen Menschen. In seiner Eigenschaft als Mitglied des Provinzrates befürwortete er eine Assimilierung, die sich an den christlichen Werten inspirierte und eine direkte politische Verwaltung, an der Weiße und Schwarze gleichberechtigt beteiligt sein sollten und dies in einer Zeit als die ehemalige belgische Kolonie sich auf dem Weg zur Unabhängigkeit befand.
Anlässlich der Hundertjahrfeier veröffentlichte der Historiker und Vikar der Kathedrale „St. Peter und Paul“ ein Buch zum Wirken des ersten Bischofs mit dem Titel „Bischof Jean de Hemtine Felix, Gründer der Apostolischen Präfektur und des Apostolischen Vikariats Katanga. Politische Vision und soziale Werke im industriellen Katanga 1910-1958“.
Die Jubiläumsfeiern werden am 15. August 2010 zu Ende gehen und der heutige Erzbischof von Lumbashi, Floribert Songasonga Mwitwa, wünscht sich, dass es als ein Jahr des Dankes für das Geschenk des Evangeliums erinnert werden wird, das Missionare, trotz widriger Umstände in der Region verkündet haben. Die Hundertjahrfeiern seien jedoch auch Anlass für eine Gewissensprüfung der Getauften, die sich der Frage nach der eigenen Glaubensreife stellen sollen.
Welchen Glaubensreichtum die Missionare in die Region brachten, bezeugen heute auch die vielen Pastoralarbeiter, die vor Ort leben und arbeiten: es handelt sich dabei um Salesianer und Benediktiner aber auch um Weltpriester und Katechisten. Insgesamt gibt es derzeit 120 Weltpriester, die in der Erzdiözese selbst oder im Ausland tätig sind. Es sind nicht viele, wenn man bedenkt, dass es 68 Pfarreien und andere Gemeinschaften zu betreuen gilt. Neben den Weltpriestern, den Salesianern von Don Bosco und den Benediktinern sind in der Erzdiözese auch Afrikamissionare, Spiritaner und andere Missionare tätig.
Zur Feier des 100jährigen Jubiläums finden in den einzelnen Pfarreien Gebete und Meditationen anlässlich des liturgischen Fests des jeweiligen Schutzpatrons statt. Die verschiedenen Kommissionen des Erzbistums sollen sich mit Beispielen des christlichen Zeugnisses in den verschiedenen Bereichen befassen, während die Ordensgemeinschaften aufgerufen sind, das eigene Charisma zu vertiefen. (LM) (Fidesdienst, 27/05/2010)


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