AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischof von Isiro-Niangara zum Fidesdienst: „Ich schließe mich dem Appell der Bürger in Niangara an Präsident Obama an“

Samstag, 22 Mai 2010

Kinshasa (Fidesdienst) – „Ich schließe mich dem Appell der Menschen in Niangara an, die Präsident Obama um Hilfe bitten. Denn ich halte dies für eine geeignete Provokation, um das Ausmaß des Dramas zu veranschaulichen“, so Bischof Andavo Mbia von Isiro-Niangara in der „Provence Orientale“ im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zum Fidesdienst. In der Region wenden sich Bürgerinitiativen und verschiedene Menschenrechtsorganisationen in einem gemeinsamen Appell an den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barak Obama, mit der Bitte um dessen Eingreifen zur Verhinderung weiterer Übergriffe der ugandischen Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA).
„Die Unterzeichner des Appells vertreten die Menschen vor Ort, unter denen sich auch viele Katholiken befinden“, so der Bischof weiter. Unter anderem enthält der Appell auch die Forderung nach der Schaffung eines Telefonnetzwerks und gemeinschaftlicher Radiosender, die die Menschen über bevorstehende Übergriffe der Guerillakämpfer informieren.
„Es kommt ständig zu Übergriffen der LRA und dies hat zu einer weit verbreiteten Unsicherheit in den Dörfern in der Umgebung von Niangara geführt“, so Bischof Mbia. „Das Ausmaß der Gewalt der Guerillakämpfer ist unsagbar. Leider war die Antwort der kongolesischen Armee und der Blauhelme der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) bisher unzureichend“, so der Bischof von Isiro-Niangara.
Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtet, die den Appell ebenfalls veröffentlichte, kamen allein zwischen Januar und April 2010 bei den Übergriffen der LRA im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo mindestens 96 Menschen auf grausame Weise ums Leben. Dutzende Menschen wurden verschleppt. Zudem treibt die LRA ihr Unwesen auch im Südosten der Zentralafrikanischen Republik und im Südsudan (vgl. Fidesdienst vom 19. Mai 2010)
„Die Gewalt der LRA ist zu einem regionalen Problem geworden, das mit Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft gelöst werden muss. Man darf uns angesichts eines solchen Dramas nicht allein lassen“, so Bischof Mbia abschließend. (LM) (Fidesdienst, 22/05/2010)


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