AMERIKA/BOLIVIEN - Katholische Bischöfe des Landes bitten um Lebensschutz auch bei sozialen Konflikten

Dienstag, 11 Mai 2010

La Paz (Fidesdienst) – Das Klima der Gewalt in der bolivianischen Region Caranavi führte zum Tod zweier Menschen. Viele weitere wurden verletzt. Dazu äußern sich die Bischöfe in einer Verlautbarung, in er sie den Schutz des Lebens und den Dialog als Weg zur Lösung sozialer Probleme fordern. Seit zwei Wochen herrscht in Alto Beni und Caranavi ein Konflikt im Zusammenhang mit dem Bau einer Industrieanlage zur Verarbeitung von Zitrusfrüchten. Bei öffentlichen Kundgebungen auf den Straßen war das Eingreifen der Polizei notwendig geworden. Am vergangenen Wochenende starben dann bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei zwei junge Männer.
Die katholische Kirche hatte bereits im Vorfeld der Kontroverse um Offenheit und Dialog gebeten und in den katholischen Pfarreien verschiedene Treffen veranstaltet. Mit Unterstützung der Bolivianischen Bischofskonferenz wollte man versuchen der Gewalt vorzubeugen, zu der es dann schließlich doch kam.
In einer Verlautbarung vom 10. Mai erinnert die Bischofskonferenz nun noch einmal daran, dass „die Achtung des Lebens und dessen Wert den Vorrang vor allen anderen privaten, regionalen oder politischen Interessen haben muss“. „Protestkundgebungen und Konflikte sind Ausdruck einer Unzufriedenheit in der Gesellschaft“, so die Bischöfe weiter, „die im Zusammenhang mit nicht berücksichtigten Anfragen an die Behörden auf verschiedenen Ebenen entstand und die de facto den sozialen Frieden und die Achtung der Menschenrechte gefährdet“.
„Ausgehend vom Evangelium lehnen wir Gewalt ab, denn Gewalt ist Lüge und widerspricht der Wahrheit unsers Glaubens. Gewalt zerstört, was man angeblich schützen will: Würde, Leben und Freiheit des Menschen. Der Dialog ist der einzige Weg für der verantwortungsbewussten Lösung von Problemen“, so die Bischöfe, die die Christen auch auffordern, für eine baldige Lösung des Konflikts und für den Frieden und die Einheit in Bolivien zu beten. (CE) (Fidesdienst, 11/05/2010)


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