AFRIKA - Jedes Jahr verliert Afrika zwischen 200 und 400 Milliarden Dollar durch Kapitalflucht

Montag, 10 Mai 2010

Dar es Salaam (Fidesdienst) – Zwischen 200 und 400 Milliarden Dollar im Jahr werden von den Unternehmen (größtenteils aus dem Ausland) in Afrika als Steuern hinterzogen. Dies ging aus dem 20. World Economic Forum on Africa hervor, das am 7. Mai in der tansanischen Hauptstadt Dar es Salaam zu Ende ging.
Der südafrikanischen Finanzminister Pravin Gordhan erinnert daran, dass Afrika weiterhin ein wettbewerbsfähiger Kontinent bleibt, was die Gewinne aus Investitionen anbelangt. Gleichsam beklagte er jedoch die Enorme Kapitalflucht. Dabei dementierte er diejenigen, die Afrika als für Investitionen zu riskant bezeichnen.
Das Problem bestehe vor allem darin, dass die Gewinne aus ausländischem Kapital, das in Afrika investiert wird, aus dem Kontinent abfließen, um in andere Aktivitäten investiert zu werden. Auf diese Weise gebe es für die Völker in Afrika kaum oder gar keine Vorteile aus dem Reichtum, den ihre Länder hervorbringen.
„Die Geschäftswelt muss Steuern zahlen, wenn sie gerechte Steuern wünscht“, so der südafrikanische Finanzminister. Vertreter internationaler Unternehmen, die in Afrika tätig sind kritisierten hingegen die undurchsichtigen afrikanischen Steuergesetze, die ihrer Aussage nach viele Unternehmen davon abhalten, auf dem Kontinent zu investieren.
Die afrikanischen Minister wiesen unterdessen darauf hin, dass gerade internationale Unternehmen sich in vielen Fällen den Steuergesetzen entziehen, insbesondere im Bereich des Abbaus von Mineralien und im Mobilfunksektor. In diesen beiden Bereichen seien in den vergangenen zehn Jahren die höchsten Gewinne erzielt worden. (LM) (Fidesdienst, 10/05/2010)


Teilen: