ASIEN/PHILIPPINEN - Spannungen und komplexe Verhältnisse vor der Wahl in Mindanao

Freitag, 7 Mai 2010

Davao (Fidesdienst) – Auf der südphilippinischen Insel Mindanao, wo es seit jeher zu Konflikten mit muslimischen Bewegungen kommt, ist die Situation auch im Vorfeld der Wahl angespannt und äußerst komplex. Wie Beobachter vor Ort dem Fidesdienst mitteilen ist in Manguindanao, Davao und Zamboanga und aus anderen Teilen der Insel die Spannung im Vorfeld der Wahl spürbar: die Ergebnisse und der Verlauf der Wahl werden ausschlaggebend für die neue Perspektiven im politischen Leben der Insel sein.
Auf Maguindanao, so P. Eliseo Mercado, Mitglied der Oblaten von der Makellosen Jungfrau (OMI) und Experte der Situation auf Mindanao, ist vor allem der Clan der Ampatuan sehr einflussreich, obschon bei einem Blutbad unter Federführung des Clans am 23. November 2009 insgesamt 57 Zivilisten starben. „Wir werden an den Ergebnissen der Wahl erkennen, ob die Menschen bereits sind für einen Neubeginn, oder ob sie immer noch am alten System festhalten“, so der Missionar. In der Provinz wurden unterdessen die Beamten der Polizei und der Streitkräfte ausgetauscht, nachdem man enge Beziehungen der Sicherheitskräfte zum Clan der Ampatuan und besondere Nachlässigkeit bei der Aufklärung des der Gewalt vom November 2009 vermutete. P. Mercado wünscht sich deshalb, dass „in der Provinz erstmals eine wirklich demokratische Wahl stattfinden wird, an bei der die Wähler ihre Stimme nach dem eigenen Gewissen ohne Zwänge und Erpressung abgeben können, und dass die Wahlkommission (die ebenfalls erneuert wurde), die Wahl frei und unabhängig beurteilen wird“.
Doch „sollte ein weiteres Mal ein Kandidat gewinnen, der mit den Ampatuan in Verbindung steht, dann wissen wir, dass die Familie immer noch die Kontrolle über die Region ha… Voraussetzung für eine Wende ist auch die Abschaffung der Privatmilizen und die Bekämpfung des Umlaufs von illegalen Waffen“, so der Missionar weiter.
Diese Überzeugung vertritt auch die „International Crisis Group“ mit Sitz in Bruxelles, die in einem kürzlich veröffentlichten Bericht betont: „Die neue Regierung wird sich vorrangig mit der Mindanao-Frage befassen und dem Friedensprozess und dabei der Auflösung der Privatmilizen ein besonderes Augenmerk widmen müssen. Denn dies ist der Schlüssel zur Lösung des endemischen Konflikts in der Region.“ (PA) (Fidesdienst, 07/05/2010)


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