AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Wir brauchen dringend Hilfe bei der Rückführung von Tausenden Flüchtlingen aus der Äquatorprovinz“, so der Erzbischof von Mandaka zum Fidesdienst

Mittwoch, 5 Mai 2010

Mbandaka (Fidesdienst) – „Wir brauchen dringend die Hilfe der Vereinten Nationen, der Nichtregierungsorganisationen und der internationalen Staatengemeinschaft bei der Rückführung der Flüchtlinge, die infolge der jüngsten Unruhen im Westen der Demokratischen Republik Kongo ihre Heimat verlassen haben“, so Erzbischof Joseph Kumuondala Mbimba von Mbandaka, der Hauptstadt der Äquatorprovinz im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo zum Fidesdienst. Auch in Mbandaka war es am Ostersonntag, den 4. April, zu einem Überfall von Rebellen gekommen (vgl. Fidesdienst vom 9. April 2010).
„In der Umgebung von Mbandaka halten sich Tausende Vertreiben aus der Region Budjala am Ufer des Flusses Kongo auf. Weitere Zehntausende Menschen aus dem Westen der Region Budjala haben Zuflucht in der Republik Kongo gesucht“, so Erzbischof Kumuondala Mbimba,
Vor zwei Tagen trafen sich Vertreter der Regierungen in Brazzaville und Kinshasa zu Gesprächen über die Rückführung der rund 120.000 kongolesischen Flüchtlinge, die sich derzeit in der Region Likouala im Nordosten der Republik Kongo aufhalten. Die Abgeordneten der Region bezeichneten die Präsenz der Flüchtlinge als Gefahr für die Stabilität. „Die beiden Regierungen wollen das dramatische Flüchtlingsproblem in der Republik Kongo so bald wie möglich lösen, doch die beiden Länder verfügen alleine nicht über die notwendigen Ressourcen damit diese Menschen zurückzuführen und ihnen ein würdiges Leben in der Heimat zu garantieren“, so Erzbischof Kumuondala Mbimba. „Viele Wohnungen, Schulen oder Gesundheitseinrichtungen, die von den Guerillakämpfern zerstört wurden, müssen wieder aufgebaut oder instand gesetzt werden. Wir sind dabei auf die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen.“
Im Westen der Demokratischen Republik Kongo gab es bis vor kurzem keine Unruhen wie sie im Osten an der Tagesordnung sind. Seit Ende 2009 treiben jedoch auch in Äquatorprovinz eine Guerillagruppe zuletzt unter Führung von Ibrahim Mangabama ihr Unwesen. „Es handelt sich um einen so genannte Medizinmann, der seine Männer unter psychologischen Druck setzt und ihnen einredet, er verleihe ihnen Kräfte, die sie ihren Gegnern überlegen machen“, so Erzbischof Kumuondala Mbimba.
Die Instabilität in der Äquatorprovinz lässt sich jedoch auch darauf zurückführen, dass der ehemalige Diktator Mobutu (der 1997 gestürzt wurde) aus dieser Region stammt. Dies gilt auch für den größten Widersacher des Präsidenten Joseph Kabila, Jean–Pierre Bemba. (LM) (Fidesdienst, 05/05/2010)


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