AFRIKA - Bericht zur Entwicklung der Zahl der Religionsangehörigen: in den vergangenen hundert Jahren stiegen die Zahlen sowohl bei Christen als auch bei Muslimen

Freitag, 16 April 2010

Rom (Fidesdienst) – In den vergangenen hundert Jahren gab es in Afrika einen großen Anstieg bei der Zahl der christlichen und muslimischen Gläubigen Dies geht aus einem Bericht hervor, der am 15. April in Washington vom Pew Research Center vorgelegt wurde. Im Rahmen einer Untersuchung wurden 25.000 Afrikaner zwischen Dezember 2008 und April 2009 befragt. Die Umfrage wurde in 19 Ländern und in 60 Sprachen durchgeführt (Botswana, Kamerun, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Ghana, Dschibuti, Guinea Bissau, Kenia, Liberia, Mali, Mosambik, Nigeria, Ruanda, Südafrika, Senegal, Tansania, Uganda und Sambia).
Wie aus dem Bericht hervorgeht stieg die Zahl der muslimischen Gläubigen in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara von 1 Million im Jahr 1900 auf 234 Millionen im Jahr 2010. Die Zahl der Christen stieg von 7 Millionen im Jahr 1900 auf 470 Millionen. Dies bedeutet, dass ein Fünftel aller Christen weltweit und ein Siebtel der Muslime in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara leben.
Die Autoren des Berichts betonten jedoch, dass der traditionelle afrikanische Glaube dessen religiöse Praktiken in Afrika weiterhin von vielen Christen und Muslimen angewandt werden.
Der Bericht stellt auch fest, dass in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara Christen und Muslime sich im Allgemeinen gegenseitig positiv sehen und in den meisten Fällen relativ wenige der Ansicht sind, dass es feindliche Gesinnungen gegen Christen bzw. Muslime gibt. Doch sowohl Muslime als auch Christen wissen relativ wenig über den Glauben der anderen.
Viele Afrikaner machen sich Sorge im Hinblick auf religiösen Extremismus auch innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft. Viele Muslime sind zum Beispiel besorgt im Hinblick auf die Verbreitung des islamischen und christlichen Extremismus während Christen in Ghana, Südafrika, Uganda und Sambia sich mehr Sorgen über den christlichen als über den islamischen Extremismus machen. (LM) (Fidesdienst, 16/04/2010)


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