OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Es droht eine Choleraepidemie: es starben bisher bereits 45 Personen

Montag, 15 Februar 2010

Port Moresby (Fidesdienst) – Seit 50 Jahren hatte es in Papua-Neuguinea keinen Cholera-Fall mehr gegeben. Nun wurden im Land 45 Fälle mit tödlichem Ausgang gemeldet. Seit dem ersten Fall im August 2009 gab es im ganzen Land über 2.000 Neuinfektionen (577 in der Provinz Morobe, 885 in Madang und 602 in der Provinz East Sepik. Die ersten Fälle wurden aus Barackensiedlungen in der Umgebung der Provinzhauptstadt Lae gemeldet, doch die Infektionswelle hat sich auch auf andere angrenzende Provinzen ausgedehnt. Wie aus offiziellen Daten der einheimischen Gesundheitsbehörden hervorgeht, gab es vor allem auch in der Region Momase mit den Provinzen East Sepik, Madang, Morobe und West Sepik zahlreiche Neuinfektionen. Ende Januar wurden vereinzelte Fälle auch aus der Eastern Highland Province und der Hauptstadt Port Moresby gemeldet.
Die Situation ist besonders ernst in der Provinz East Sepik, wo die Verwaltungsbezirke Wewak, Angoram und Ambunti sowie die Umgebung des Murik-Sees betroffen sind. Hier versuchen die örtlichen Gesundheitsbehörden in Zusammenarbeit mit Oxfam Zealand, Save the Children Papua Neuguinea, Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Ärzte ohne Grenzen der weiteren Verbreitung der Krankheit vorzubeugen. Nach Aussage der Gesundheitsexperten ist eine Choleraerkrankung in den meisten Fällen auf mangelnde sanitäre Einrichtungen und mangelnde Versorgung mit sauberem Trinkwasser zurückzuführen. Rund 58% der 6 Millionen Einwohner des Landes haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Viele Einwohner des Landes trinken das Wasser aus dem Sepik-Fluss, wo das Cholera-Bakterium bereits festgestellt wurde. Sollten nicht umgehend entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden, könnte die Krankheit im Land endemisch werden. (AP) (Fidesdienst, 15/02/2010)


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