AFRIKA/MALAWI - Dürre , Parasiten und Auslandsverschuldung setzen dem „Landwirtschaftswunder“ ein Ende

Mittwoch, 27 Januar 2010

Lilongwe (Fidesdienst) – „Fast drei Jahre lang konnte Malawi in aller Welt berichten, dass man das Hungerproblem erfolgreich überwunden hatte. Ausschlaggebend für diesen Erfolg war die massive Verteilung von Düngemitteln. Sie wurden auf dem internationalen Markt teuer gekauft und fast kostenlos an eine Million Menschen verteilt. Nicht immer profitierten davon Menschen, die es wirklich brauchten, doch das Wunder ist geschehen“, so der seit über 30 Jahren in Malawi tätige italienische Monfortaner Missionar Pater Piergiorgio Gamba.
„Ein Wunder, das dem Land nur teilweise geholfen hat. Denn zum einen gewann Präsident Bingu wa Mutharika damit zwar die Wahl, doch ohne ausländische Währung ist die Volkswirtschaft des Landes an den Abgrund geraten und es verfügt nun nicht mehr einmal über das Geld zum Kauf von Treibstoff“, so der Missionar weiter. „Dieses Jahr werden die Düngemittel nicht ausreichen. Der fehlende Regen hat die Saat in verschiedenen Teilen des Landes bereits zerstört. In einigen Teilen des Landes musste das Getreide von dem sich die rund 13 Millionen Einwohner des Landes vorwiegend ernähren mehrmals ausgesät werden, doch es gibt nicht mehr viel Hoffnung. Die Hitze in diesem afrikanischen Sommer ohne Regen, hat alle Keime vertrocknen lassen.“
Wie aus den von der Regierung zur Verfügung gestellten Daten hervorgeht, wurden rund 35.000 Hektar Ernte von der Dürre und von Parasitenbefall zerstört, wodurch erneut die Lebensmittelsicherheit von mindestens 120.000 gefährdet sein wird.
„Man wartet nun auf den Beschluss des Internationalen Währungsfonds am 10. Februar. Dabei geht es um ein dreijähriges Hilfsprogramm für Malawi. Ohne diesen Zuschuss für die Reserve Bank of Malawi und ohne die Hilfe der Europäischen Union und der internationalen Staatengemeinschaft, die bis zur Entschließung des Währungsfonds eingestellt wurde, könnte Malawi nur rund 50% des Staatshaushalts für das Jahr 2010 decken, der vom Parlament bereits verabschiedet wurde. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, würden diese Gelder nicht Jahr um Jahr in die Staatskassen des Landes fließen“, so P. Gamba abschließend. (LM) (Fidesdienst, 27/01/2010)


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