AFRIKA/ANGOLA - Neue Einzelheiten über die Abschiebungskampagne der angolanischen Behörden unter den illegalen Diamantensuchern. In Diamantengeschäfte sind terroristische Gruppen und verschiedene Sekten verwickelt.

Freitag, 23 Juli 2004

Luanda (Fidesdienst) - Bebachter aus Angola berichten gegenüber dem Fidesdienst von neuen Einzelheiten über die Abschiebungskampagne der angolanischen Behörden unter illegalen Diamantensuchern (vgl. Fidesdienst vom 21. Juli 2004). „Es ist bestätigt worden, dass die Festnahmen und die Abschiebung von illegalen Zuwanderern aus Senegal und anderen westafrikanischen Ländern von der angolanischen Regierung veranlasst wurden, nachdem diese erfahren hatte, dass islamische Terroristen sich aus über muslimische Staatsbürger westafrikanischer Staaten aus den Diamantengeschäften finanzieren. Die Einwanderungsbehörden und die Verantwortlichen der Polizeieinheiten in Cuango haben auf Anfrage eine solche Begründung bestätigt“, so die Beobachter.
Es wurde auch bekannt, das die Operation, die von den Sondereinheiten der Polizei (PIR) unter Leitung des Kommandanten Sacayoya durchgeführt wurde, der in Cafunfo bekannt ist, seit er 1994 die Rebellen der UNITA überwältigen, die seit 25 Jahren gegen die sozialistische Regierung des Landes bekämpfte. Mit einer spektakulären Hubschrauberlandung in der von den Rebellen besetzten Region Cafunfo gelang es ihm unter den Rebellen große Mengen an Diamanten zu beschlagnahmen.
Die Polizeibeamten der PIR trafen am Morgen des 22. Juli aus Capenda in Cafunfo ein, wo sie mit den ersten Festnahmen westafrikanischer Einwanderer begannen. „Dabei gehen sie leider nicht sehr vorsichtig vor. Doch sie werden von der einheimischen Bevölkerung unterstützt, die die Gegenwart diese illegalen Zuwanderer nie gerne gesehen hat. Doch diese Art Operation, bei der die Beamten auch vor Misshandlungen nicht zurückschrecken, nehmen andere Männer in Uniform als Vorwand, Ungerechtigkeiten zu verüben, die straflos bleiben“, so die Beobachter zu den Einzelheiten des Vorgehens.
Dabei nennen die Beobachter auch konkrete Beispiele: „In Bundo, einem Dorf mit rund tausende Einwohnern, rund 14 Kilometer südlich von Cafunfo gelegen, haben die Sicherheitsbeamten die Diamantensucher, die dort auf Diamantenvorkommen gestoßen waren und sich in der Region niedergelassen hatten, mit Waffengewalt aus ihren Wohnungen geholt; in Luremo (30 Kilometer nördlich von Cafunfo) hat die Polizei mit Waffengewalt auf den Versuch einiger junger Menschen reagiert, sich gegen das Vorgehen der Beamten zu wehren: dabei wurden mehrere Menschen verletzt, darunter auch zwei Jugendliche aus dem katholischen Kirchenchor, die aus der Kirche rannten, die sich in der Nähe des Ortes befindet, an dem der Schusswechsel stattfand. In derselben Nacht waren Polizeibeamte auch mit Gewalt in die Wohnung eines Katechisten eingedrungen, den sie fälschlicher Weise für den Vater einer der aufständischen Jugendlichen hielten, und ihm dabei den Zeh eines Fußes amputiert.
„Unter der Bevölkerung in Cafunfo fragt man sich nun: Wann wird die Polizei gegen die verschiedenen Sekten ermitteln, die in Cafunfo und in den anderen Diamantengebieten in den vergangenen Jahren viele Reichtümer angesammelt haben?“, so die Beobachter. „Es ist zum Beispiel bekannt, dass die kongolesische pfingstkirchliche Sekte Bom Deus sich aus Diamantengeschäften finanziert. Auch die brasilianische Sekte der Weltkirche des Reiches Gottes hat in wenigen Jahren große Tempel an jenen Orten errichtet, an denen die Diamantengeschäfte blühen. Die Sekte unterhält auch Kontakte zu Vertretern der Regierungspartei und zu Beamten der örtlichen Verwaltung sowie zu reichen angolanischen Geschäftsleuten. Es ist an der Zeit, so meinen die Menschen hier, dass die Pläne derjenigen, die das religiöse Empfinden und die Gutgläubigkeit der Menschen für illegale Geschäfte mit Diamanten zur eigenen Bereicherung nutzen aufgedeckt werden sollten. (LM) (Fidesdienst, 23/7/2004 - 48 Zeilen, 533 Worte)


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