AFRIKA/GUINEA - Militärjunta ernennt neuen Premierminister: „Man muss sich sofort an die Arbeit machen, den die volkswirtschaftliche Lage ist sehr ernst“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen

Dienstag, 19 Januar 2010

Conakry (Fidesdienst) – Die Militärjunta in Guinea ernannte Jean-Marie Doré zum neuen Premierminister des Landes. Doré wird eine Regeierung der Nationalen Einheit leiten, wie aus Vereinbarungen hervorgeht, die am 15. Januar in Ouagadougou (Hauptstadt von Burkina Faso) unterzeichnet wurden (vgl. Fidesdienst vom 16. Januar 2010). Das Abkommen wurde vom Chef der Militärjunta, Moussa Dadis Camara, vom Interims-Präsidenten des Landes, General Sékouba Konaté und vom Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaoré, der in der Krise vermittelt, unterzeichnet.
Jean-Marie Doré, Generalsekretär des Bündnisses für den Fortschritt in Guinea, gehört zur den ältesten Politikern des Landes. Er wird aufgrund der Vereinbarungen nicht als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen kandidieren können, die innerhalb der kommenden 6 Monate stattfinden sollen. „Die Ernennung von Doré stellt unter Beweis, dass es der Opposition trotz interner Spaltungen gelungen ist, eine gemeinsame Position zu finden“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche. „Dies ist ein positives Zeichen und lässt uns auf eine bessere Zukunft hoffen“.
„Guinea“, so der Beobachter weiter, „braucht dringend eine Politik der nationalen Einheit, damit die ernste volkswirtwirtschaftliche und finanzielle Krise in der wir uns befinden, überwunden werden kann. Seit über 8 Monaten werden die Gehälter der Beamten nicht mehr ausgezahlt. Und der Bergbau (Eisen, Bauxit, Gold, etc.) steht still, wodurch Zehntausende keine Arbeit haben“.
In diesem Zusammenhang war Camara bereits dabei neue Bergbaukonzession auszuhandeln und vielleicht hatten westliche Länder auch deshalb Abstand gehalten, nicht nur wegen seiner Verantwortlichkeit im Zusammenhang mit dem Massaker vom 28. September. Die Neuverhandlung der Konzessionen ist jedoch sehr wichtig, den Guinea machte bisher wirklich zu wenig Gewinn aus dem Abbau der eigenen Bodenschätze. Das Land ist reich an solchen Bodenschätzen, doch die Menschen leiden weiterhin unter großer Armut’“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/01/2010)


Teilen: