AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPBUBLIK KONGO - Bau einer Moschee auf dem Gelände einer Pfarrei im Nordosten des Kongo: „Eine unnütze Provokation“, so der Ortsbischof zum Fidesdienst

Samstag, 16 Januar 2010

Kinshasa (Fidesdienst) – Auf dem Geländer der katholischen Pfarrei „Mater Admirabilis“ im Zentrum von Dungu in der Diözese Doruma Dungo im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo hat die muslimische Gemeinde mit dem Bau einer Moschee begonnen. Die Moschee entsteht damit direkt neben der katholischen Kirche. „Es handelt sich um ein altes Problem, mit dem wir nun erneut konfrontiert werden. Diese Provokation hätte meiner Meinung nach auch vermieden werden können“, so Bischof Richard Domba Mady von Doruma-Dungo zum Fidesdienst. „Wir sind im Besitz aller nötigen Dokumente, die Beweisen, dass es sich um ein Grundstück der katholischen Kirche handelt: diese Unterlagen haben wir auch bei den örtlichen Behörden eingereicht, damit die juridischen Aspekte und sich aus dem Grundbuch ergebenden Ansprüche klar festgelegt werden“.
Wie der Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke im Kongo „Les Amis de la Mission“ mitteilt, wandte sich der Gemeindepfarrer Remy Mbeliaro in einem Schreiben an die zuständigen Behörden, in dem er anhand der existierenden Dokumente aufzeigt, dass sich das Grundstück seit dem 12. Dezember 1968 im Besitz der Diözese befindet.
„Les Amis de la Mission“ betont in diesem Zusammenhang auch, die muslimische Gemeinde bereits in der Vergangenheit versuchte, ein Gebäude auf dem Gelände zu errichten. Bereits 1980 hatte der zuständige Beamte der Region eine Baugenehmigung für den Bau eines Hauses erteilt, nicht jedoch für eine Moschee. „Niemand möchte der örtlichen muslimischen Gemeinde, die im übrigen nicht sehr groß ist, das Recht auf den Bau einer Moschee streitig machen; doch dies sollte nicht auf einem Grundstück der katholischen Kirche geschehen, wo wir zudem den Bau von Schulen und anderen Einrichtungen planen. Weshalb sollte eine muslimische Kultstätte direkt neben einer katholischen Kirche stehen? Dies ist meiner Meinung nach reine Provokation.“, so Bischof Domba Mady zum Fidesdienst.
Bereits 2002 war es zwischen den beiden Gemeinden zu einem Streit über den Grundbesitz gekommen und nun wurde 2010 der Bau einer Moschee auf den Weg gebracht. Wie Beobachter den „Les Amis de la Mission“ mitteilen soll der Bau der Moschee logistisch von der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) unterstützt werden, die den Transport des Baumaterials übernehmen soll. „Über die Unterstützung der MONUC wissen wir nichts Sicheres, doch es könnte möglich sein, denn unter den Soldaten der MONUC befinden sich viele Muslime. Wenn dem so wäre, würde dies einen Missbrauch des Mandats der MONUC und gegen das Prinzip der Unparteilichkeit darstellen, dem die Blauhelme verpflichtet sind“, so Bischof Domba Mady abschließend. (LM) (Fidesdienst, 16/01/2010)


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