AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Wir wollten auf präzise Angeben der Vereinten Nationen warten, da es diese bisher nicht gegeben hat nehmen wir nun selbst Stellung“, so die Xaverianer Missionare in der Demokratischen Republik Kongo

Mittwoch, 2 Dezember 2009

Bukavu (Fidesdienst) – Die Xaverianer Missionare in der Demokratischen Republik Kongo äußern die eigene Bestürzung im Hinblick auf die von der Presse veröffentlichten Auszüge aus dem vertraulichen Bericht einer Expertengruppe, der im Auftrag des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen angefertigt wurde. In den Auszügen soll es um eine mutmaßliche Mittäterschaft beim Krieg im Kivu (im Osten des Kongo) gehen (vgl. Fidesdienst vom 1. Dezember 2009).
„Dieses Dokument, das streng vertraulich ist, war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt: ‚strictly confidential, not for dissemination’, steht auf der ersten Seite’ – doch auf unerklärliche Weise ist es bereits in die Hände der internationalen Medien gelangt“, heißt es in einer Verlautbarung der Xaverianer im Kongo, die dem Fidesdienst vorliegt. „Und dies geschah auf der Grundlage einer bereits konsolidierten Praxis, bei der die legitimen Instanzen die eigene Zuständigkeit bei der Prüfung eventueller Klagen und die spätere Mitteilung an die Presse nicht ausüben können, wobei jeder Angeklagte bereits als schuldig gilt. Die Xaverianer Missionare lehnen eine solche Praxis ab und wollten zunächst nicht auf die Vorwürfe eingehen, die sie als einen nicht offiziellen Entwurf betrachteten. Auf der anderen Seite konnten alle, die uns kennen und insbesondere die Menschen, unter denen wir arbeite, bereits den Wahrheitsgehalt dieser Anschuldigungen selbst beurteilen.“
Die Xaverianer bedauern auch, dass die Vereinten Nationen, die von der Presse erwähnten Anschuldigungen gegen ihre Mitbrüder weder bestätigt noch dementiert haben. „Mit Bezug auf verschiedene von der internationalen Presse veröffentlichte Artikel, die Anschuldigungen gegen zwei Mitbrüder enthalten, die in einem Expertenbericht der Vereinten Nationen zur Umsetzung der Resolution 1533 des Jahres 2004 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen enthalten soll, hatten es die Xaverianer Missionare nicht für ihre Pflicht gehalten, umgehend auf diese Anschuldigungen antworten zu müssen und sie wollten deshalb auf eine Bestätigung oder ein Dementi der Vereinten Nationen werten. Da eine Stellungnahme der Vereinten Nationen sich jedoch hinauszögert und die Anschuldigungen von anderen Zeitungen aufgegriffen wurden“, sollen die Missionare nun doch selbst Stellung nehmen.
Dabei dementieren die Missionare vor allem die Tatsache, dass sie die ruandischen Rebellen der FDLR finanziert haben sollen, wie es in den veröffentlichten Auszügen heißt. Aufgrund einer Rekonstruktion der zwischen Missionaren ausgetauschten Informationen, die in dem Bericht als Beweis für angebliche Kontakte zu den Guerillkämpfern herangezogen worden sein sollen, bekräftigen die Xaverianer: „Wir gehen davon aus, dass sich die UN-Experten auf E-mails beziehen, an die sie auf unrechte Weise gelangt sind, ohne die Exaktheit des Inhalts zu prüfen. (LM) (Fidesdienst, 02/12/2009)


Teilen: