AMERIKA/BOLIVIEN - Botschaft der Bischöfe an die Gläubigen: Solidarität mit Menschen in Not, Wahlbeteiligung und Engagement für die Mission sind die Themen

Donnerstag, 26 November 2009

Cochabamba (Fidesdienst) – Die bolivischen Bischöfe veröffentlichen zum Ende der 88. Vollversammlung (20. bis 25. November) eine Botschaft an die Gläubigen. Darin erklären sie sich vor allem solidarisch mit allen Not leidenden Bürgern Boliviens. Im Einzelnen befassen sie sich mit drei grundlegenden Themenbereichen:
1. Demokratie: „Wir stehen kurz vor dem Datum der bevorstehenden allgemeinen Wahlen“, so die Bischöfe und erinnern an ihre Botschaft vom vergangenen September, in der sie eine „Demokratische und friedliche Wahlkampagne“ forderten und wünschen sich eine verantwortliche und persönliche Beteiligung aller Bürger des Landes am Prozess des Aufbaus unter Achtung der Freiheit. Die Bischöfe Boliviens bitten gleichwohl die Kandidaten, „als echte staatliche Beamte zu handeln und nach Lösungen zu suchen, die durch Dialog, Konsens und Bereitschaft zur Zusammenarbeit für die Institutionen und die Demokratie garantieren“.
2. Zukunftsperspektiven: „Die allgemeinen Wahlen sind ein Schritt auf dem Weg u einer gerechteren und solidarischeren Gesellschaft ausgehend von unseren kulturellen und regionalen Unterschieden“, so die Bischöfe, die unter den positiven Aspekten auch „das Bemühen des Volkes um den „Erhalt des Friedens“ nennen. Außerdem erwähnen sie die Integration ehemaliger Randgruppen und die Teilnahme der Bürger an den Wahlen. Gleichwohl beklagen die Bischöfe die weit verbreiteten Gesetzesverstöße, die Krise der Institutionen, die Unsicherheit, die Kriminalität den Missbrauch von Minderjährigen und häusliche Gewalt.
3. Mission: Die 300-Jahr-Feiern in Concepcion (Santa Cruz) seien der Beginn eines neuen Advents, so die Bischöfe, und ein schönes Beispiel für das Bemühen um das Zeugnis vom Evangelium und dessen Inkulturation in Bolivien. In diesem Kontext der Mission weisen die Bischöfe auch auf die Umstrukturierung der Bischofskonferenz hin, die ein angemessenes Engagement für die Verkündigung des Evangeliums, die kirchliche Gemeinschaft und die menschliche Förderung erleichtern soll. „Dies alles soll im Geist der permanenten Mission geschehen“, so die Bischöfe.

Die Bischöfe veröffentlichen ihre Botschaft in einem für das Land nicht einfachen Moment. Es war in der jüngsten Vergangenheit auch zu Spannungen zwischen der Regierung unter Evo Morales und der katholischen Kirche gekommen. Die Bestätigung von Kardinal Terrazas im Amt als Vorsitzender der Bischofskonferenz (vgl. Fidesdienst vom 24. November 2009) bestätigt dessen prophetische Stimme und die Ansicht, dass die Armut in Bolivien ein strukturelles Problem und das Hauptproblem des Landes ist, weil tausende Familien davon betroffen sind, wie auch die Bischöfe in ihrer Botschaft betonen. (CE) (Fidesdienst, 26/11/2009)


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