ASIEN/CHINA - Das „große Unterfangen“ von P. Matteo Ricci ist auch heute noch aktuell: im Vatikan wurde eine Ausstellung zur Figur des Missionars eröffnet, dessen man auch bei der Expo 2010 in Schanghai gedenken wird

Freitag, 30 Oktober 2009

Rom (Fidesdienst) – Der Figur von P. Matteo Ricci, Missionar „par excellence“, wird man auch bei der Expo 2010 in Shanghai gedenken: dies kündigte Bischof Claudio Giuiodori von Macerata bei der Pressekonferenz zur Ausstellung „Ai Crinali della storia. P. Matteo Ricci (1552-1610) fra Roma e Pechino“ („Auf den Gebirgskämmen der Geschichte“. P. Matteo Ricci (1552-1610) zwischen Rom und Peking“) mit gleichzeitiger Ausstellungseröffnung an. An der Präsentation, die am Nachmittag des 29. Oktober im Vatikan stattfand, nahmen zahlreiche kirchliche und zivile Autoritäten, Diplomaten und Journalisten teil. Bei der Eröffnung der Ausstellung erwähnte Bischof Giuliodori auch, dass der „Veranstaltungsausschuss der Jubiläumsfeiern für Pater Ricci“ vom Papst am Morgen des 29. Oktober in Audienz empfangen worden war. Der große Jesuit und Missionare, der beliebteste und bekannteste in China, befinde sich so erneut in Mission, mit seiner auf einem festen christlichen Glauben basierenden Methode, die von der Spiritualität und dem Charisma des Jesuiten geprägt war und sich durch großen Respekt und guten Willen auszeichnete.
„Als Vorreiter des Zweiten Vatikanischen Konzils, obschon nicht von allen verstanden… hatte er sich den heiligen Paulus zum Vorbild gemacht“, betonte der Präsident der Päpstlichen Kommission für den Vatikanstaat und Präsident des Governatorats, Kardinal Giovanni Lajolo, bei der Eröffnung der Ausstellung. Kardinal Lajolo erinnerte auch an die Inkulturation und die anderen Kriterien der Evangelisierung des Matteo Ricci, die auch im Konzilsdekret ‚Ad gentes’ enthalten sind. „Es sind nicht nur Macerata, Italien und die Kirche stolz auf ihn… sondern auch China“, wo man ihn „Li Ma Dou“ nenne.
Bischof Giuliodori betonte auch, dass Matteo Ricci damit ein „äußerst aktuelles Modell der Mission“ verkörpere und auch noch nach 400 Jahren dabei hilft „die Zukunft anzugehen“. Der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Pater Federico Lombardi, ebenfalls Jesuit, verwies bei der Pressekonferenz, auf die „geniale Mission, die geistliche und moralische Größe und die weitsichtige kulturelle Öffnung“ seines Mitbruders und wünschte sich Fortschritte bei dessen Seligsprechungsverfahren.
Die Ausstellung im „Braccio Carlo Magno“ im Vatikan wird vom 30. Oktober bis 24. Januar 2010 zu sehen sein. Ausgestellt sind Gemälde, Drucke, Weltkarten und Handschriften von P. Matteo Ricci sowie zahlreiche kostbare Ausstellungsstücke in einem beeindruckenden Ambiente. Im Rahmen der Feiern zum 400. Todestag des Jesuitenmissionars aus Macerata finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Zu den Höhepunkten gehört die Audienz für die Bischöfe der Region Marken bei Papst Benedikt am 29. Mai 2010; die Wallfahrt der Diözese Macerata zum Grab des Mitbürgers in Peking im Juli 2010; eine Konferenz an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom im März kommenden Jahres; vier weitere Ausstellungen zur Figur des großen Missionars in Peking, Nanking, Schanghai (Expo) und auf Macao, wo P. Ricci landete und seine Mission vorbereitet, die er selbst stets als „großes Unterfangen“ bezeichnete. (NZ) (Fidesdiesnt, 30/10/2009 – 39 Zeilen, 476 Worte)


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