ASIEN/INDIEN - Steht neue „Ära der Kongresspartei“ bevor?

Samstag, 24 Oktober 2009

New Delhi (Fidesdienst) – Die Kongresspartei unter Vorsitz von Sonia Gandhi hat bei den jüngsten Wahlen in den Staaten Mahrashtra, Jaryana und Anrunchal Pradesh einen Sieg errungen. Die Partei, die gegenwärtig auch die indische Regierung stellt, hat damit die Mehrheitsfähigkeit in der größten Demokratie der Welt unter Beweis gestellt, und ein weiteres Mal die Opposition und damit das Bündnis der hinduistisch geprägten nationalistischen Parteien besiegt“.
Insbesondere im Staat Maharashtra mit der Hauptstadt Mumbai erhielt die Kongresspartei 82 der insgesamt 288 Sitze und damit 13 mehr als in der vergangenen Legislaturperiode, womit die Regierungspartei erneut auch in Maharashtra zum dritten Mal in Folge mit Unterstützung eines Bündnisses regieren wird. Die Baratiya Janata Party (BJP) konnte hingegen nur 46 Sitze erringen, während die ultranationalistische „Shiv Sena“-Partei, die eine Kampagne des Rassenhasses auf den Weg brachte und alle Zuwanderer des Staates verweisen wollte, weitere 18 Sitze erhielt und damit bei insgesamt 44 Sitzen angelangt ist. In Arunachal Pradesh, im Nordosten Indiens, an der Grenze zu China erhielt die Kongresspartei 40 der insgesamt 60 Sitze und damit 8 mehr als in der vorigen Legislatur, in der sie das Land bereits regierte. Anders ist die Lage in Haryana, im Norden des Landes, an der Grenze zu Delhi, wo die Congress Party 27 Sitze verlor, aber immer noch 40 der insgesamt 90 Parlamentssitze innehat. Die Kongresspartei gab auch dort bereits bekannt, dass man zusammen mit örtlichen Bündnispartnern in der Lage sein werde, die Regierung zu bilden.
Nach dem Sieg bei den allgemeinen Wahlen fragen sich Beobachter nun, ob nach den weiteren Siegen auf Landesebene, eine neue Ära der politischen Vorherrschaft der Congress Party angebrochen ist. Die historische Partei des Mathma Ghandi regierte Indien nach der Unabhängigkeit jahrzehntelang.
Die Partei profiliert sich heute unter Sonia Ghandi vor allem im Rahmen einer Sichtbarkeitskampagne, mit denen man weite Teile der Wählerschaft auch in Staaten wie Uttar Pradesh, Bihar, Tamil Nadu und Jharkhand für sich gewinnen will, wo nationalistische Gruppierungen ihre Hochburgen haben.
Über den Sieg der Kongresspartei und vor allem der Stimmenverlust bei den hinduistisch geprägten nationalistischen Vertretern der Hindutva-Ideologie, freuen sich auch zahlreiche Vereine und Nichtregierungsorganisationen sowie die katholische Kirche und andere religiöse Minderheiten. Man erhofft sich davon eine Bremse für die Kampagne des Hasses und der Gewalt radikaler hinduistischer Gruppen, deren Opfer oft religiöse Minderheiten haben. (PA) (Fidesdienst, 24/10/2009- 32 Zeilen, 348 Worte)


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