EUROPA/ITALIEN - Abschluss der ersten Phase des XVII. Generalkapitels der Comboni-Missionare: “Neugründen, Neuqualifizieren, Neuprogrammieren”

Donnerstag, 24 September 2009

Rom ( Fidesdienst) – Die erste Phase des XVII. Generalkapitels der Comboni-Missionare (s. Fidesdienst 2/9/2009), das in Rom am Hauptsitz des von San Daniele Comboni gegründeten Missionsinstituts abgehalten wird, war am 6. September mit einer von Kardinal Ivan Dias, dem Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, zelebrierten Messe eröffnet worden. In dieser ersten Phase wurden mehrere Beiträge vorgestellt: vom Generalrat, von den Sekretariaten und von den vier Kontinenten, in den die Combonianer arbeiten; es folgten Sitzungen der Arbeitsgruppen.
P. Teresino Serra, der ausgehende Generalobere, hat seinen Bericht auf drei ähnliche Aspekte konzentriert, die sich gegenseitig ergänzen: Neugründung, Neuqualifizierung und Neuprogrammierung des Instituts. “Sich neu gründen – erklärte der Generalobere – muss verstanden werden als ein sich neu in Jesus Christus Verwurzeln, in Daniele Comboni und in das Wort Gottes, in dem Bemühen sich wie unser Begründer zu wandeln, der – als in Verona aufgewachsen – sich in einen Europäer und schließlich in einen Weltbürger verwandelt hat”. Der zweite Aspekt – die Neuqualifizierung – muss nach P. Serra verstanden werden eher als ein “Mehr an Lebensqualität, ein Mehr an Entschlossenheit zu geben, ein Mehr an Kohärenz im Zeugnis der Konsekration”, denn als Überprüfung und Bewertung der Verpflichtungen. “Kohärenz und Radikalität, denn die Leute schauen auf uns und erwarten von uns diesen Lebensstil”, betonte der Generalobere und fügte hinzu: “Slogans und Gemeinplätze herauszuschreien beschäftigt den Mund, qualifiziert aber überhaupt nicht, wenn man dann vor der Mission flüchtet, die Geduld, Ausdauer und Schweiß erfordert. Wir sind uns bewusst, dass wir das Leben der Armen teilen, und uns zu ihrem Sprachrohr zu machen ist unsere unverzichtbare Aufgabe.” Abschließend betonte er noch, dass zu den Hauptaufgaben des Kapitels die Erreichung des “Zentralziels” gehört: “unsere Präsenz und unsere Aufgaben gemäß der Lebensregel neu zu programmieren, d.h. die Allerärmsten und Verlassenen in den vier Kontinenten zu privilegieren , unter besonderer Berücksichtigung Afrikas, sowie der Orte wo niemand hingehen will und der neuen Grenzen der sozialen Ausgrenzung und Ausschließung”.
Dem Vortrag des Generaloberen und der Generalsekretariate folgten die Berichte aus den vier Kontinenten. Hauptmerkmal der Arbeit im afrikanischen Kontinent – Wiege des Charismas und der missionarischen Berufung des Instituts – ist weiterhin die Erstevangelisierung. Andererseits ist Afrika inzwischen zur Hauptquelle der Berufungen für die Kongregation geworden, die sich im Übergang befindet von einer vorwiegend europäischen Identität zu einer immer internationaler geprägten. In den beiden Berichten vom afrikanischen Kontinent wurden auch die Konfliktsituationen sowie die in verschiedenen Ländern herrschende Gewalt hervorgehoben.
Missionarische Animation, Gerechtigkeit und Frieden sowie eine beachtliche Präsenz in den Grenzorten Orten mit großen sozialen Problemen waren die Hauptpunkte des Berichts aus dem amerikanischen Kontinent; ein Kontinent, der – wenn auch in geringerem Maße als früher – missionarischen Berufungen hervorbringt. In Asien gibt es ca. 20 Comboni Missionare in den Philippinen, in Macao und Taiwan; sie sind auf dem bevölkerungsreichsten Kontinent der Welt in die evangelische Verkündung eingebunden. Europa bringt heute wenige Berufungen hervor, während die Zahl der alten und kranken Missionare wächst. Dennoch haben die Provinzen der Comboni Missionare Europas ihrer Hoffnung für die Zukunft und ihrem Ausdruck gegeben, neue Wege für die Verwirklichung des combonianischen Charismas zu finden: missionarischen Animation mit der vollen Eingliederung und Zusammenarbeit mit den europäischen Ortskirchen; Internationalisierung der Gemeinden und vor allem Entschlossenheit eine klare Verpflichtung gegenüber dem Migrationsphänomen einzugehen. (S.L.) (Fidesdienst 24/9/2009)


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