AFRIKA/SOMALIA - Attentat auf das Hauptquartier der Friedenseinheiten versetzt in Alarmbereitschaft und wirft Fragen auf

Freitag, 18 September 2009

Mogadischu (Fidesdienst) – Die Zahl der Opfer des Attentats am 17. September gegen da Hauptquartier der panafrikanischen Friedenseinheiten in Somalia AMISOM stieg auf 21 an. Das Attentat wurde mit zwei Autobomben verübt, die im Inneren des AMISON-Hauptquartiers in der somalischen Hauptstadt Mogadischu explodierten. Unter den Opfern befinden sich 10 burundische Soldaten, darunter der stellvertretende Kommandant der AMISOM, General Juvenile Niyoyunguriza. Der aus Uganda stammende Kommandant der afrikanischen Friedenseinheiten, Nathan Mugisha, wurde verletzt. Bei den Opfern handelt es sich um 12 Soldaten aus Burundi, 5 Soldaten aus Uganda und 4 somalische Zivilisten. Rund 40 Personen wurden verletzt.
Zu dem Attentat bekennen sich die Milizionäre der AL Shabab, die die somalische Übergangsregierung bekämpfen, die von der internationalen Staatengemeinschaft unterstützt wird. Die Modalitäten des Attentats lassen auf eine Weiterentwicklung der terroristischen Techniken bei den somalischen Fundamentalisten schließen Es wurden zwei Fahrzeuge mit UN-Aufschrift benutzt, bei denen es sich um gestohlen Fahrzeuge handelte. Die mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge wurden von zwei Selbstmordattentätern in die Militärbasis gefahren, denen es gelungen war, sich in einen Konvoi burundischer Fahrzeuge einzuschleusen, mit dem sie über eine Strecke von rund 3 Kilometern mitfuhren, bevor sie vor dem Kommando den Sprengsatz zündeten. Wie die Regierung in Mogadischu mitteilt sollen die Al Shabab-Milizen sich im Besitz 6 weiterer UN-Fahrzeuge befinden, die ebenfalls als Autobomben benutzt werden könnten.
Wie Beobachter aus Kenia berichten befindet sich unter den Verletzten, die nach Nairobi evakuiert wurden auch ein US-amerikanischer Staatsbürger. Dies bestärkt die Behauptung der Al Shabab-Gruppe, die nach eigenen Angaben eine „geheime Versammlung“ treffen wollten, die in der AMISOM-Basis zwischen amerikanischen, europäischen und somalischen Offizieren stattfand. Sollte dies bestätigt werden, würde das bedeuten, dass die Milizionäre über Geheimdienstinformationen aus erster Hand verfügen. Auch die Technik des Selbstmordattentats wurde aus dem Ausland importiert, da die Somalier im Laufe ihres jahrzehntelangen Bürgerkriegs zumindest bis 2007 eine solche Technik nicht anwandten. Der Einsatz eines Selbstmordattentäters kann unterdessen nicht improvisiert werden, da es Techniken eingehender psychologischer Überzeugungsarbeit bedarf. Das Attentat vom 17. September folgte unmittelbar auf die Tötung eines im Zusammenhang mit den Attentaten von 1998 gegen die US-amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania gesuchten Terroristen bei einem Einfall amerikanischer Sondereinheiten im Süden Somalias. (LM) (Fidesdienst, 18/09/2009 – 31 Zeilen, 356 Worte)


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